Frauen tanzen mit Teufeln, schlafen umringt von Dämon*innen oder tragen Masken, um ihre Gefühle zu verbergen: Polly Nor erschafft in ihren Illustrationen surreale, satirische Traumbilder. Dabei wählt die 29-jährige Künstlerin aus London oft die Figur des Teufels oder eines*r Dämon*in, um die innere Unruhe einer Frau greifbar zu machen. Die roten Figuren seien "sozusagen eine teuflische Repräsentation ihrer Frustrationen, ihrer Ängste und ihres Verlangens", erklärte sie im Interview mit Vice.

Zeichnen als Therapie

In ihren Bildern verarbeitet Nor ihre Erfahrungen und Emotionen als junge Frau im Zeitalter des Internets und der Regentschaft von US-Präsident Trump. Auch psychische Erkrankungen wie Depressionen oder eine Panikstörung beeinflussen ihre Arbeit. Zu zeichnen sei eine sehr therapeutische Beschäftigung für sie, berichtete sie im Gespräch mit dem Onlinemagazin Cool Hunting. Die Arbeit funktioniere für sie als Ventil für Frustration, Wut und Traurigkeit.

Ihre Bilder erzählen von toxischen Beziehungen, von Verlangen und der verzweifelten Suche nach Selbstakzeptanz. Meist sind die Frauen nackt und in sexuellen Posen zu sehen. Intimität sieht die Künstlerin als geteilte Erfahrung, die für viele Menschen eine Projektionsfläche bieten. Gleichzeitig sieht Nor ihre Arbeit pragmatisch: "Ich male Frauen und ihre Dämonen", schreibt sie auf ihrem Instagram-Account.