Indu Harikumar beschreibt den Tinder-Trend auf ihren Social-Media-Accounts unter dem Titel "100 Indian Tinder Tales" auf kreative Weise. Seit April malt die Illustratorin aus Mumbai jeden Tag ein Date und veröffentlicht das Bild auf Instagram und Facebook. Mit ihrer Reihe möchte sie "urbanes Verlangen ohne irgendeine Art von Bewertung dokumentieren", schreibt Mashable. Es gehe ihr aber vor allem um den persönlichen Aspekt: "Ich finde Alltags-Geschichten sehr inspirierend. Sie helfen mir, mit meinen eigenen Ängsten und Unzulänglichkeiten klar zu kommen", sagte Harikumar im Interview.

Zu Beginn des Projekts verarbeitete sie eigene Erfahrungen mit der App. Dann die von Freunden. Mittlerweile bekommt Harikumar von indischen Nutzer*innen so viele Einsendungen, dass sie wohl deutlich mehr als 100 Geschichten zusammen bekommen wird. Für Harikumar war die große Beteiligung eine Überraschung: "Wir reden gar nicht über Sex, deswegen bin ich etwas sprachlos über solche ehrlichen Bekundungen von Fremden", sagt sie.

Kritik am Konzept von Tinder kann sie nicht nachvollziehen: "Manche suchen vielleicht nach einer Eroberung, andere eine Beziehung über echte und gefälschte Profile. Wir mögen lügen oder ehrlich sein, aber am Ende geht es um Verbindung – sei es für eine Nacht oder für ein ganzes Leben".