Schaut man sich die Zahlen an, scheint diese Karte genau zur richtigen Zeit zu kommen. Denn seit März dieses Jahres – bedingt durch die Maßnahmen im Zuge der Corona-Pandemie – haben die deutschen Privathaushalte im Monatsdurchschnitt zehn Prozent mehr Kunststoffverpackungen verbraucht. Und das, während wir hierzulande pro Kopf jährlich schon ein Plastikmüll-Aufkommen von fast 40 Kilogramm haben, am viertmeisten in Europa. Eine neue interaktive Karte von Greenpeace, ambitioniert ReUse-Revolution-Map genannt, soll dementsprechend einmal mehr beim Verpackung sparen helfen.

"Um die Plastikkrise an der Wurzel zu packen, brauchen wir viel mehr als ein symbolisches Plastiktütenverbot, wir brauchen eine echte Verpackungswende", heißt es von Viola Wohlgemuth, Konsumexpertin bei Greenpeace, in der offiziellen Pressemitteilung. Die Karte sei das interaktive Werkzeug für alle, die beim alltäglichen Einkauf Verpackungsmüll einsparen wollten.

Neue Adressen selbst hinzufügen

Auf der Übersichtskarte sollen nicht nur klassische Unverpacktläden zu finden sein, deren gesamtes Sortiment unverpackt ist, sondern auch andere Lebensmittelgeschäfte, in denen es Möglichkeiten zum Plastiksparen gibt. So sollen etwa auch Bäckereien, die Brot und Brötchen in mitgebrachte Stoffbeutel füllen, oder Supermärkte, die an der Käsetheke Vorratsboxen von zu Hause zum Verpacken akzeptieren, eingetragen sein. Ein paar Adressen sind bereits eingezeichnet, doch Nutzer*innen können eigene Orte hinzufügen.

Wer sich sorgt, ob angesichts von Corona ein unverpacktes Einkaufen hygienetechnisch sinnvoll ist, sei unbesorgt: Wie 120 internationale Expert*innen erklärten, sind wiederverwendbare Verpackungen und unverpackte Lebensmittel auch in Pandemiezeiten gesundheitlich unbedenklich.

Außerdem auf ze.tt: Mit so viel unnötigem Plastik verpacken wir unsere Lebensmittel