Mädchen sind furchtlos. Mädchen sind wild. Sie sind stolz, stur, laut, sie machen Quatsch. Mädchen haben auch mal vom Matsch verschmierte Gesichter, Mädchen schwitzen beim Sport. Schönheit ist nicht das, was meist in den Medien oder der Werbung suggeriert wird. Da ist Schönheit meist eine Frisur, eine bestimmte Größe oder ein Outfit. Für die Fotografin Kate T. Parker ist wahre Schönheit eine, die aus dem Inneren kommt: "Selbstbewusst ist schön. Chaotisch ist hübsch. Laut ist toll. Affig ist großartig", sagt Parker.

Ihr müsst nicht schön, perfekt oder gesellschaftlich konform sein, um geliebt zu werden.
Kate T. Parker

Die Fotografin spielte im College Fußball, beendete erfolgreich den Ironman-Triathlon, sie ist verheiratet und Mutter von zwei Töchtern im Alter von neun und zwölf. Ihren Kindern sagt sie: "Ihr müsst nicht schön, perfekt oder gesellschaftlich konform sein, um geliebt zu werden." Eine Botschaft, die sie auch mit ihrem Projekt Strong Is The New Pretty ausdrückt, für das sie insgesamt 175 Fotos von Mädchen schoss. Puppen, pinke Tutus oder Schmuck kommen darin nicht vor, sondern Mädchen, die sich den Stereotypen widersetzen, die ihnen die Gesellschaft aufdrängt.

Sommersprossen und Chaos

Für eine Ausstellung suchte die Fotografin möglichst natürliche, authentische Motive, etwas, das eine Geschichte erzählen kann. "Und plötzlich realisierte ich, wow, alle meine stärksten Bilder sind von meinen beiden Mädchen, wie sie sie selbst sind – mit Sommersprossen, voller Emotionen, manchmal verdreckt und chaotisch", sagt sie.

Ihre Töchter also gaben Parker die Idee zum Fotoprojekt Strong Is The New Pretty. Über die sozialen Netzwerke suchte sie Mädchen, die Lust hatten, mitzumachen. "Damit ich sie gut inszenieren konnte, musste ich bei jedem Mädchen vorher herausfinden, womit es gerne seine Zeit verbringt." Parker sprach mit ihnen über ihre Hobbys, was ihnen Spaß macht und bei welchen Tätigkeiten sie richtig aufgehen. Kurz: in ungezwungenen, selbstbewussten Momenten. Dabei führten die Interessen mancher Mädchen zu actionreichen Fotos mit viel Bewegung, beim Sport, beim Spielen in der Natur. Bei anderen wiederum zu ruhigen Porträts.

Als Parkers Töchter selbst anfingen, sich für Fußball zu interessieren und auf Sportplätzen in Matschpfützen herumzuspringen, war ihre Mutter stolz. "Ich habe in meiner Kindheit ständig Mädchen nachgeahmt, die stark und selbstbewusst waren", sagt sie. Es seien Mädchen gewesen, die keine Zeit hatten, sich darum zu sorgen, wie sie aussahen. Ob ihre Schuhe dreckig waren oder wie sie die Haare geflochten hatten, war unwichtig.