"Mein Profil soll keine Plattform für deinen Hass sein", heißt es in einem Video der Hamburger Initiative Laut gegen Nazis. Darin stellt der Verein die Kampagne #unfollowme vor, die am Freitag startet. User*innen sollen unter #unfollowme ihre Follower*innenschaft auffordern, ihnen zu entfolgen, wenn sie "bei rechten Demos mitmarschieren" oder wenn für sie "die Würde des Menschen antastbar ist." So soll deutlich gemacht werden, dass rechtes Gedankengut keine Bühne bekommen darf – real wie virtuell. Hass hat viele Gesichter und so auch die Forderungen, die sich unter dem Hashtag sammeln:

Als Unterstützer*innen der Aktion präsentieren sich im Vorstellungsvideo und auf der Webseite der Aktion unter anderem die Moderatorin Sawla Houmsi, die Rapper Kool Savas und Sido sowie der Schauspieler Frederick Lau. Auch Moderator und Musiker Klaas Heufer-Umlauf und Smudo von der Hip-Hop-Band Die Fantastischen Vier haben ihre Unterstützung angekündigt.

"In Zeiten, in denen die Followerzahl für Influencer und Celebrities die Währung für Erfolg ist, setzt #unfollowme ein klares Zeichen", sagt Jörn Menge von Laut gegen Nazis. Es ist jedoch nicht nur ein öffentliches Statement: Nicht mehr auf dem Radar rechter Follower*innen zu sein, bedeutet für viele Menschen auch Selbstschutz und der ihrer übrigen Follower*innenschaft. Erst im Juli dieses Jahres fanden das Institute for Strategic Dialogue (ISD) und der Verein "ichbinhier" für eine Studie heraus, dass sich der koordinierte Hass im Netz verstärkt hat: Allein zwischen Dezember 2017 und Februar 2018 wurden monatlich rund 300.000 Postings mit rechten Hassbotschaften gezählt.