Das Schaf an sich ist ja nun wirklich nicht das aufregendste Tier der Welt. Ganz lieb, das schon. Aber üblicherweise reißen wir nicht vor lauter Faszination die Augen auf, sobald wir ein Schaf sehen. Anders ist es mit vielen Schafen. Filmt man sie von oben und macht ihnen durch Hirtenhunden ein bisschen Angst, verhalten sich sehr, sehr viele Schafe wie Magnetfelder. Oder Fischschwärme. Oder Vögelschwärme. Und spätestens dann werden Schafe total faszinierend.

Aufgenommen hat das Tim Whittaker, ein professioneller Fotograf aus Neuseeland, mit einer Drohne auf der Napier-Taihape-Farm auf der Nordinsel des Landes. Seine Aufnahmen zeigen, wie Hunderte Schafe von einer Weide zur nächsten geschickt werden. Gelenkt werden sie von eine Landwirten und seinen Hunden, die aus der Summe unzähliger 90-Kilo-Tiere plötzlich leichtfüßige, flüssigkeitsähnliche Strukturen machen.

So gut Whittaker seine Arbeit auch erledigt hatte, es hätte ohnehin kein anderer übernehmen können. Er ist der einzige Mensch in der gesamten Hawke’s-Bay-Region, der qualifiziert ist, eine Drohne zu bedienen. Dafür hat er ein Zertifikat von der Zivilluftfahrtbehörde. Eigentlich sollte er bloß für eine Werbeagentur Schaffotos von oben machen. Deren Formationen hatten ihn aber so fasziniert, dass er zu filmen begann.