Ein internationales Forschungsteam hat die Erderwärmung sichtbar gemacht. Statt komplizierter Graphen oder Diagramme nutzen sie farbige Streifen.

Die Klimakrise ist ein komplexes Thema. Und ein extrem wichtiges, das jede*n von uns betrifft. Darum wollten der britische Atmosphärenforscher Ed Hawkins und sein Team ihre Forschungsergebnisse über den Anstieg der Durchschnittstemperatur auf der Erde so leicht verständlich wie möglich darstellen. Sie entschieden sich, Streifen von dunkelblau bis dunkelrot zur Visualisierung zu nutzen. Die Streifen-Grafiken, die man sich auf der Projektseite #ShowYourStripes selbst erstellen kann, sollen durch den Farbschlüssel den Klimawandel für alle Menschen begreifbar machen. Gleichzeitig will das Team der internationalen University of Reading mit seinen Klimastreifen den Dialog über die Erderwärmung und die Klimakrise anregen.

Wie soll man die Streifen-Grafiken lesen?

Die Grafiken visualisieren die Veränderungen der Durchschnittstemperatur in einem bestimmten Land über einen gewissen Zeitraum hinweg. Jeder Streifen stellt die Durchschnittstemperatur eines Jahres dar. Das Forschungsteam hat Daten aus dem Zeitraum von 1901 bis 2018 gesammelt, für wenige Orte sind auch Temperaturdaten aus der Mitte des 19. Jahrhunderts vorhanden. Ist ein Streifen in Blau eingefärbt, bedeutet das eine kühlere Durchschnittstemperatur. Je dunkler ein Streifen rot gefärbt ist, desto höher ist die Durchschnittstemperatur.

Die Daten für die Analyse stammen von nationalen Wetterdiensten und aus internationalen Auswertungen, die dem Berkeley Earth Surface Temperature-Projekt vorliegen. Das Team sammelt seit 2010 Temperaturdaten aus Wetterstationen auf der ganzen Welt und wertet sie aus.

Auch wenn der Farbverlauf sich von Land zu Land unterscheidet, so ist doch auffällig, dass alle Klimagrafiken im blauen Bereich starten und im roten oder dunkelroten enden. Die jährliche Durchschnittstemperatur steigt also überall an.