Tobias Vogel aus Hamburg brauchte ein Hobby. Also ging er in einen Buchladen, entdeckte ein Buch zum Zeichnenlernen und legte los. Heraus kamen kleine lustige Strichmenschen-Cartoons, die er seit 2017 unter dem Namen Krieg und Freitag (@kriegundfreitag) online veröffentlicht. Die Zeichnungen von Vogel sind simpel, aber auf den Punkt. Er nimmt Gesagtes wortwörtlich, spielt mit Aussagen und bindet in seine Bildchen gerne auch Gegenstände ein. Eine Kastanie, die nicht wachsen will, wird zur "Prokrastanie", ein Tiger erhält durch Reiskörner Reißzähne. Manchmal sind die Witze so einfach, dass man nicht weiß, ob man laut lachen oder zum Facepalm ausholen möchte.

Mit Strichmenschen gegen rechts

Der Name Krieg und Freitag ist angeblich durch eine Handy-Autokorrektur entstanden, die "Freitag" statt "Frieden" schrieb. Mittlerweile zählt der Instagram-Account fast 60.000 Follower*innen und hat ein erstes Buch hervorgebracht.

Obwohl es in seinen Bildchen hauptsächlich humorvoll zugeht, nutzte Vogel seine Reichweite vergangenes Jahr für eine politische Aktion. Als Reaktion auf die Ereignisse in Chemnitz startete er eine Strichmenschenkette gegen Nazis. Für jede 5-Euro-Spende zeichnete er ein weiteres Figürchen auf einem Bild dazu, das Geld ging an den Sächsischen Flüchtlingsrat.