Alphagriller*innen

Typischer Spruch:

"Ich grille hier nicht zum Spaß!"

Wie sie sind:

Sie führen Fleischthermometer und Grillzangen wie Chirurgenbesteck mit sich. Ihr Lamm haben sie bereits zwei Tage vorher selbst mariniert. Sobald die Glut heiß ist, werfen sie die Schürze um, auf der "Vorsicht, heiß!" steht. Während sie das Fleisch nach Stoppuhr drehen, bellen sie Arbeitsaufträge in die Menge – um es dann doch sofort selbst zu machen. Von ihrer Stirn tropft mehr Schweiß als Fett in die Kohle. Wer auch nur ansatzweise droht, das Fleisch zu früh zu wenden, wird vom Grill weg gebissen. Sobald alle Mägen mit einer Portion gefüllt wurden, schlingen sie ihr Lamm im Stehen runter – weil sie um jeden Preis das Kommando behalten wollen.

Quengler*innen

Typischer Spruch:

"Menno, der Rauch brennt voll in den Augen."

Wie sie sind:

Sie essen schon auch mal Gegrilltes, verabscheuen aber die Vorbereitung, den Einkauf, das Tragen, das Ankommen, das Auspacken – und eigentlich auch alles andere. Eine Decke haben sie nie dabei und jammern, wenn sie im Gras sitzen müssen: zu nass, zu kalt, zu unbequem. Sie bringen ihr Essen zwar selbst mit, bekommen aber beim Anblick der anderen Köstlichkeiten Fressneid. Also nörgeln sie kleinlaut über die eigenen Mitbringsel – in der Hoffnung auf einen Tausch. Doch selbst, wenn das geklappt hat, stochern sie misstrauisch im Hühnchen, das ihnen gleichzeitig zu trocken und zu roh ist. Am meisten nerven sie die -> Sportfans, die immer wieder ihre Frisbees in die Menge werfen. Alle Umstehenden fragen sich: Warum sind die überhaupt gekommen? Und: Wer hat die eingeladen?

Schnorrer*innen

Typischer Spruch:

"Will das noch jemand? Nee? Dann nehm' ich es, bevor es verkohlt."

Wie sie sind:

Sie verlassen sich auf die goldene Regel des Grillens: Am Ende bleibt immer was übrig. Den ganzen Abend stehen sie auffällig unauffällig dicht am Grill, versuchen den gestressten -> Alphagriller*in in ein Gespräch über die perfekte Glut zu verwickeln. Sie sind höflich und Granaten im Small Talk. Dabei schielen sie nur auf die Würstchen – und sind sofort zur Stelle, wenn etwas kurz liegen bleibt. Die Beute schlingen sie in einem Atemzug herunter und kippen mit geschnorrtem Bier nach. Was am Ende des Abends nicht niet- und nagelfest ist, packen sie in Tupperdosen oder schleppen es mit den bloßen Händen nach Hause.

Sportfans

Typischer Spruch:

"Noch 'ne Runde?"

Wie sie sind:

Statt Grillgut bringen sie Frisbee, Longboard, Slack-Line, Volleyball, Kubb, Hacky-Sacks, Jo-Jos und Diabolos mit. Sie können nicht still stehen, still sitzen oder still sein. Sie haben zu viel Energie und die muss raus. So lange die Sonne scheint, interessiert sie weder das Essen noch die anderen Gäste (sofern sie nicht mitmachen). Außer fachgerecht komplizierte Regeln zu erklären, führen sie keine Gespräche. Minütlich denken sie sich neue Challenges aus. Höher, weiter, schneller. Und weil sie nicht verlieren können, wird so lange gespielt, bis sie gewinnen oder die anderen aufgeben. Erst wenn es stockduster ist und sie erfolglos versucht haben, die Slack-Line mit dem Fuß zu ertasten, kommen sie zur Ruhe – und bemerken ihren Hunger. Dann setzen sie sich in die Runde zu -> Schnorrer*in und -> Quengler*in essen wortlos die Reste.

Vegetarier*innen

Typischer Spruch:

"Der Halloumi ist sooo lecker!"

Wie sie sind:

Trotz maximaler Antipathie versuchen sie die -> Alphagriller*in zu bezirzen. Nur so lässt sich schließlich sicherstellen, dass Sojawürstchen und Gemüseschnitzel nicht mit ordinärem Fleisch in Berührung kommen. Sie haben keine Lust auf die doofen Sprüche der -> Fleischfreaks ("Das sollen Würstchen sein? Dass ich nicht lache"), müssen sich aber ja nach Missionierungseifer selbst zusammenreißen, einigermaßen tolerant zu sein (und nicht heimlich auf die Koteletts zu schielen). Das gleichen sie aber durch Mango-Curry-Chutney und Couscous-Salat locker wieder aus.

Fleischfreaks

Typischer Spruch:

"Ich habe mich nicht an die Spitze der Nahrungskette gekämpft, um Kartoffeln zu essen!"

Wie sie sind:

Wehe, jemand wagt es, Gemüse auf den Rost zulegen! Nicht mal Würstchen oder Schaschlik-Spieße finden in ihren Augen Gnade. Nein, echte Fleischfreaks bestehen auf ... naja, Fleisch halt. Am liebsten Rippchen, halb verkohltes Bauchfleisch oder saftige Steaks. Je ursprünglicher, fettiger und blutiger, desto besser. Reißen mit glänzenden Lippen und Fingern hingebungsvoll Fetzen vom Knochen. Natürliche Erzfeinde der -> Vegetarier*innen. Sie verschmähen als Puristen sogar Saucen und Salate.

Ihr kennt noch ein paar andere glühende Nervensägen am Grill? Dann schreibt uns einen Kommentar!