Angaben über den Zeitpunkt des letzten Geschlechtsverkehrs und der angewendeten Verhütungsmethode, zur Dauer der Periode, zu Schmerzen, zu Angewohnheiten oder zu Hautunreinheiten – Zyklus-Apps fragen ihre Nutzer*innen diese Informationen ab, um ihnen unter anderem bei Schwangerschaftswunsch eine Übersicht über ihre fruchtbaren Tage zu bieten. Recherchen von BuzzFeed News haben nun jedoch gezeigt, dass die Apps MIA Fem und Maya diese sensiblen Daten auch zu anderen Zwecken nutzen: Sie verkaufen sie an Dritte weiter, hauptsächlich an das soziale Netzwerk Facebook.

Nachdem diese Daten ausgewertet werden, kann den Nutzer*innen auf Facebook personalisierte Werbung angezeigt werden. Laut BuzzFeed News können auch andere persönliche Angaben, die Nutzer*innen dieser Apps preisgeben – etwa zum Alter, Wohnort, persönliche Notizen – an Facebook via einer Software weitergegeben werden. So würde die App Maya bereits beim Öffnen der App Daten mit Facebook austauschen, noch bevor Nutzer*innen die Möglichkeit haben, den Datenschutzbestimmungen zuzustimmen.

Rund sieben Millionen Nutzer*innen aus verschiedenen Ländern

Betroffen sind mehr als sieben Millionen Nutzer*innen aus verschiedenen Ländern. Im Google Play Store weist die App Maya, die von dem indischen Unternehmen Plackal Tech vertrieben wird, mehr als fünf Millionen Downloads auf. Das Unternehmen Mobapp Development Limited aus Zypern, zu dem die App MIA Fem gehört, gibt rund zwei Millionen internationale Nutzer*innen an.

Die 22-jährige ehemalige App-Nutzerin Chandana Hiran aus Mumbai, Indien, erzählte BuzzFeed News, sie habe Maya gerne genutzt, weil sie so Menstruationssymptome wie Krämpfe und Unregelmäßigkeiten einfacher habe nachvollziehen können: "Es sind sehr intime Details, die jemand missbrauchen könnte", sagte sie. "Ich würde nicht wollen, dass sie jemand in die Hände bekommt."