Dieser Bonsai muss es wirklich drauf haben: "In training since 1625" steht auf dem kleinen Schild an seiner Seite. Im "National Arboretum" in Washington steht der kleine Baum nun. Am 6. August 1945 überstand er die Bombardierung Hiroshimas – das ist am Donnerstag 70 Jahre her.

Im Jahr 1976 verschenkte ein Bonsai Master namens Masaru Yamaki den Baum nach Amerika. Und erst 25 Jahre später erfuhren die Pfleger, was für einen Schatz sie erhalten hatten, berichtet die "Washington Post". Damals tauchten nämlich zwei junge Männer auf, die nach dem Baum ihres Großvaters sehen wollten. Sie kannten dessen Geschichte und erzählten sie den Amerikanern.

"Seit 1625 hat sich jeden Tag jemand um diesen Baum gekümmert."

Der Baum hat einen durchaus ungewöhnlich dicken Stamm und so klein er auch ist, für einen Bonsai ist er riesig. Er wird täglich gegossen, von Insekten befreit, gelegentlich umgetopft und zweimal die Woche nach der Sonne ausgerichtet. Viel Arbeit für einen kleinen Baum.

Jack Sustic kümmert sich um das Pflänzchen. Er sagt: "One of the things that makes it so special is, if you imagine, somebody has attended to that tree every day since 1625." Seit 1625 habe sich jeden Tag jemand um den Bonsai gekümmert.

Wie der Bonsai den Atomschlag auf Hiroshima überlebte? Er stand an einer Wand, sagt Jack Sustic. Sie schützte ihn vor der Explosion, die ihr Zentrum nur etwa drei Kilometer entfernt hatte.

Der Bonsai soll im kommenden Jahr in den Japanischen Pavillon des Arboretums umziehen. Bis dahin überwintert er – na ob ihm das so zusagt? – im Chinesischen Pavillon.