Über die Partner*innensuche in Zeiten von Tinder brauchen wir nicht mehr ausführlich diskutieren: Es ist die Hölle.

Zwar lief es nie so easy-peasy, jemanden für eine gemeinsame Nacht klarzumachen. Aber die großen Gefühle sucht man online meist vergeblich. Und selbst wer sich von Tinder, Grindr, Bumble und dem ganzen Onlinedating fernhält, gerät vielleicht an Menschen, die total in der Flüchtigkeit aufgehen. Auch dann verläuft die Partner*innen-Suche nicht sonderlich glücklich.

Über solche Frustmomente können wir vermutlich alle etliche Geschichten erzählen – Tanja Esch hat sie gezeichnet. Die Hamburger Illustratorin hat ihre Partnersuche in dem Comicband "Du kannst natürlich heute noch hier schlafen" visualisiert.

Der Band ist komplett autobiografisch. Dass sie ihr Liebesleben damit öffentlich macht, sei ihr ziemlich egal. "Ich glaube, dass Leute sich sowieso nur für authentische Geschichten interessieren", sagt die 28-Jährige. Sie schildert Begegnungen im Club und Kennenlernen auf Partys, die ersten zaghaften Treffen, das Verlieben und schließlich das Sich-trennen. Das Daten habe Tanja verändert, sagt sie: "Ich bin eindeutig pragmatischer geworden und ich mache mein Glück nicht mehr von anderen abhängig, was sich sehr gesund und erwachsen anfühlt."

In Tanjas Band dürften sich alle Singles – und die, die es mal waren – sehr schnell wiederfinden. Die Illustratorin zeigt darin Situationen, an denen man auf der Partner*innensuche nicht vorbeikommt. Hier kommen fünf ausgewählte:

Der Moment Die Millionen Momente, in denen du wartest

Wer datet, muss geduldig sein. Und mit der Geduld ist das ja so eine Sache. Irgendwann ist sie aufgebraucht und man schämt sich so sehr, dass man angespannt alle zwei Minuten und sogar auf dem Klo aufs Handy starrt, um zu checken, ob sie*er endlich die vor siebzehn Stunden abgesetzte Nachricht gelesen hat oder online ist. Gnaaahhrg!

Der Moment, in dem du merkst, dass du nicht die*der Einzige bist

Wer datet, gibt sich womöglich erst mal liberal. Erst mal kennenlernen. Auch noch andere daten? Kein Problem, alles ganz locker. Und dann kommt der Moment, in dem man sich eingestehen muss: Für mich ist das irgendwie mehr – und dass du noch andere triffst und es dir offenbar nicht so geht wie mir, tut weh. Richtig weh.

Der Moment, in dem du alles bereust, was du deinem Schwarm geschrieben hast

Manchmal wünscht man sich eine STRG+Z-Funktion fürs Leben, um vor einer Sekunde begangene Untaten rückgängig machen zu können. Vor allem als Single kennt man solche Momente, in denen man ein Mü zu früh auf den Sendenbutton gedrückt hat und direkt darauf alles bereut, was man an emotionalem Wust auf den*die potentielle*n Partner*in abgeladen hat.

Der Moment, in dem du das Scheißdating aufgeben willst

Alles ist scheiße, alle Menschen sind emotionslose Klötze, die Welt ist grausam! Aaaarghhh!

Der Moment, in dem du eine Höhle baust

Und dann kommt die*der und alles ist ganz leicht, zwischen Kennenlernen und Höhlebauen liegen nur wenige Tage – und endlich ist das Dating wieder erträglich.