Yuval Topper-Erez hat drei Kinder auf die Welt gebracht. Bei der dritten Geburt war eine Fotografin anwesend – ursprünglich nur, um eine schöne Erinnerung für ihn und vielleicht für sein Kind zu schaffen. "Doch als ich die Fotos sah, bekam ich plötzlich das Gefühl, dass diese Fotos in die Welt müssen", schreibt Topper-Erez auf Facebook.

Topper-Erez ist ein trans Mann. 2011 wurde er das erste Mal Vater – und in Israel wurde damit das erste biologische Kind zweier Väter geboren. Damit startete der Bürokratiemarathon. Das Innenministerium, das in Israel zuständig ist für das Ausstellen der Geburtsurkunde, erkannte Yuvals Mann, Matan Topper-Erez, nicht als den biologischen Vater des Sohns an.

Bis zu diesem Zeitpunkt kannte man nur den Fall, dass gleichgeschlechtliche Paare durch Adoption Eltern eines neugeborenen Babys werden – wobei nur eine Person das Kind adoptieren und die andere Person das sekundäre Sorgerecht beantragen konnte. Yuval und Matan Topper-Erez bestanden darauf, dass sie beide als Eltern des Kindes aufgeführt werden. Erst im Jahr 2013, nach 19 Monaten Kampf mit der israelischen Bürokratie, wurde Matans Vaterschaft anerkannt. Es war das erste Mal, dass Israel die biologische Vaterschaft zweier Männer anerkannte.

Ich weiß, wie bedeutungsvoll es für mich hätte sei können, solche Bilder zu sehen.
Yuval Topper-Erez

Yuval musste hierfür sein offizielles Geschlecht zu weiblich ändern, um als Mutter des Kinds auf der Geburtsurkunde aufzutauchen, und es anschließend wieder zurück zu männlich ändern. "Dieser komplexe Prozess ist nicht das, was wir wollten", sagte Matan Topper-Erez der Times of Israel. "Wir haben die Lösung aber akzeptiert, weil unser Baby bereits über 18 Monate alt war und ich immer noch nicht als Elternteil gelistet war."

Am 8. Mai 2019 wurden Yuval und Matan zum dritten Mal Eltern. Die Fotos der Geburt zeigen laut Yuval zwei Dinge, die ihm sehr wichtig sind: "die Normalisierung von Heimgeburten und die Normalisierung von Geburten von trans und nicht-binären Menschen". Zunächst bekamen nur Freund*innen des Paares die Bilder zu sehen.

Es brauchte zwölf Monate, bis die beiden bereit waren, die Fotos mit der Welt zu teilen. "Ich hoffe, dass dieses Album Geburtshelfer*innen und zukünftige Seepferdchen-Väter (aka schwangere Väter) inspirieren wird", schreibt Yuval in seinem Facebook-Post. "Ich weiß, wie bedeutungsvoll es für mich hätte sei können, solche Bilder zu sehen und wie bedeutungsvoll es für mich ist, Bilder von Geburten anderer trans und nicht-binärer Menschen zu sehen."

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