Die Inhaberinnen des Cafés im angesagten Stadtteil Brunswick bitten männliche Kunden, rund 18 Prozent mehr zu zahlen, damit sie "das geschlechtsspezifische Lohngefälle reflektieren". In Australien verdienen Männer durchschnittlich 17,7 Prozent mehr für ihre Vollzeitarbeit als Frauen, berichtet die CNN.

Mit einem Schild macht das Café auf ihre Hausordnung aufmerksam. Darauf steht, dass das Handsome Her ein Ort von Frauen für Frauen sei und dass diese auch bei ihrer Platzwahl Vorrang haben. Außerdem bieten sie den männlichen Gästen an, den Gender Pay Gap auszugleichen – das gespendete Geld würde an Projekte gehen, die Frauen unterstützen.

Die Hausregeln sind allerdings alles andere als dogmatisch und diskriminierend, wie es Kritiker*innen beklagen. "Wenn das ein Mann nicht zahlen will, schmeißen wir ihn nicht raus", sagt Mitgründerin Alexandra O'Brien. "Der Aufschlag wird nur in einer Woche pro Monat verlangt und ist auch freiwillig", erläuterte sie O'Brien in einem Interview mit dem Fernsehsender Channel 7. Bislang habe sich auch noch niemand geweigert zu bezahlen.

Für ihr Konzept bekam das Cafè eine Menge Aufmerksamkeit. "Die vergangenen Tage waren sehr hektisch. Wer hätte gedacht, was so ein kleines Schild ausmachen kann", schreibt eine Inhaberin auf Facebook.

Dennoch war das Feedback größtenteils positiv. Eine Mutter bedankte sich für das Café und sagte, dass es der perfekte Ort für ihre Töchter sei. Auch viele Männer reagierten großzügig. "Wir hatten männliche Gäste im Café, die durch die halbe Stadt gereist sind und sogar mehr spendeten als unsere Gender Steuer."