Sie ist erst in der zweiten Klasse, aber hat schon jetzt ein großes Ziel: Vanae James-Bey will schwarzen Kindern in den USA und auf der ganzen Welt beibringen, wie vielfältig ihre Ursprünge sind.

Dafür entwickelte sie zusammen mit ihrer Mutter das Malbuch The Indigenious Adventures of Princess Vanae. Kinder sollen damit spielerisch über die Geschichte indigener schwarzer Kulturen in Amerika und Afrika lernen. Seit Ende März ist es zum Kauf erhältlich. Seitdem habe es ausschließlich positives Feedback und Bestellungen von Australien bis Amsterdam gegeben, wie Veronica Bey, Vanaes Mutter, jetzt dem Atlanta Black Star erzählte.

Das 20-seitige Buch entstand gemeinsam mit Vanaes Onkel, der erste Sketches dafür anfertigte. Diese wurden später von einer Illustratorin finalisiert. Die Idee kam der Familie, als Vanae ihren Onkel im April 2016 darum bat, ein Bild von ihr in indigener Kleidung zu zeichnen. Daraufhin begannen sie, mehr zu recherchieren, um etwa indigenen Schmuck korrekt abbilden zu können.

Ein Gegenentwurf zur einseitigen US-Schuldbildung über schwarze Kultur

Vanae wird von ihrer Familie in ihrem Zuhause in Florida unterrichtet. "Kultur ist wichtig für unsere Familie", sagt ihre Mutter, "und auch, über unsere indigenen Wurzeln Bescheid zu wissen. Weil wir unsere Kinder zu Hause unterrichten, behandeln wir tendenziell mehr afrozentrische Themen. Wir haben dabei bemerkt, wie schwer es ist, spezifisches Material für den Unterricht zu finden. Und dass es vielen anderen Eltern und Schülern ähnlich gehen muss."

Vanae sei von Natur aus sehr neugierig auf Geschichte; Dokumentationen und Bücher sauge sie nur so auf. In ihrer bildungsgetriebenen Umgebung sei es ihr leichtgefallen, ein informatives Malbuch zusammen zu stellen. Gleichzeitig sei es leicht zugänglich, weil es mit den Augen eines Kindes entstanden ist. "Vanae ist in einem Alter, in dem sie alles infrage stellt", sagt Bey.

"Unsere Familie hat native amerikanische Ursprünge und es ist wichtig, dass unsere Kinder das wissen und verstehen." Für Vanaes Mutter ist der Hausunterricht und das Malbuch ein relevantes Projekt: "Wir haben Freunde, deren Kinder auf staatliche Schulen gehen. Dort wird ihnen beigebracht, dass indigene Kulturen untergegangen seien und als schwarze Kultur wird ihnen lediglich die Sklaverei verkauft. Ich möchte nicht, dass meine Kinder so in ihre Geschichte eingeführt werden."

Das aktuelle Buch soll nur der erste Teil einer ganzen Reihe sein. Vanae hat vor, die Ursprünge der schwarzen Kultur weltweit zu erforschen. Sie hofft, dass Kinder kreativ mit ihrem Malbuch werden. "Es wird ihnen zeigen, dass schwarze Geschichte in den verschiedensten Ländern verwurzelt ist."