Bis zum 2. März um 24 Uhr haben die Mitglieder der SPD Zeit zu entscheiden, ob sie eine große Koalition mit der Union eingehen wollen. Um ihnen die Entscheidung zu erleichtern, ist am Montag die Seite grokomat.de online gegangen. Hinter dem Tool stecken zwei Münchner SPD-Politiker. Eine neutrale Entscheidungshilfe soll ihre Seite sein, wie sie T-online erklären.

Auf der Seite können Nutzer*innen 20 Thesen mit "Dem stimme ich zu", "Das hält sich in Waage" und "Das glaube ich nicht" bewerten. Darunter sind Fragen wie: "Die Erfahrungen aus der letzten Legislaturperiode zeigen, dass die Union ein unzuverlässiger Partner ist. Dies ist erneut zu erwarten", "Endlich kommt ein Azubi-Mindestlohn und das Bafög wird erhöht" oder "Eine dauerhafte große Koalition schädigt die politische Kultur nachhaltig. Sie führt zu einem Erstarken der Rechtsextremen".

463.723 Parteimitglieder entscheiden

Am 4. März will die Partei das Ergebnis bekannt geben. Stimmberechtigt sind 463.723 Parteimitglieder. Gegen die große Koalition mobilisiert vor allem die Jugendorganisation der SPD, die Jusos. Sie starteten eine Kampagne: "Tritt ein, sag nein!". Juso-Chef Kevin Kühnert macht Stimmung gegen eine Neuauflage des Regierungsbündnisses mit der Union.

Die Partei ist in der Frage gespalten. Im Januar beim Sonderparteitag in Bonn befürworteten lediglich 56 Prozent der Delegierten, Koalitionsverandlungen aufzunehmen. Wie die Basis entscheiden wird, ist darum schwer abzuschätzen. Der Grokomat soll den Mitgliedern helfen, sich besser entscheiden zu können.

Die Thesen sind zum Teil tendenziös formuliert – so wie es eben auch Befürworter*innen und Gegner*innen argumentieren würden. "Tatsächlich haben wir darauf geachtet, dass die Hälfte der Thesen eher pro und die andere Hälfte eher contra Groko formuliert ist", erklärt Marian Misch, Vorsitzender eines Münchner SPD-Ortsvereins.

Wie du abstimmen würdest, kannst du hier herausfinden.