Wer hat dafür gesorgt, dass Millionen Kinder mit dem vereinheitlichten Bild eines rotbemantelten Weihnachtsmannes im Kopf aufwachsen? Richtig, Coca Cola, mit kluger Werbung. Jetzt könnte man meinen, der Zug sei abgefahren. Der Weihnachtsmann hat ein Mann zu sein, steht ja auch so in seinem Namen.

Aber Disney rüttelt jetzt an diesem Bild. Im kommenden Film "Nicole" wird der Weihnachtsmann von einer Frau gespielt. Er wird also quasi eine Weihnachtsfrau. Die Schauspielerin Anna Kendrick, bekannt aus "Pitch Perfect", soll die Hauptrolle spielen, wie der "Hollywood Reporter" berichtet.

Die Handlung des "Santa Claus"-Reboots von Marc Lawrence: Santa ist abgehalftert und kann seinen Job nicht mehr machen. Also muss seine Tochter ran und schlüpft in seine Rolle.

Die klassische "Santa Claus"-Trilogie mit Tim Allen ist nicht nur in den USA ein beliebtes Familienevent zur Weihnachtszeit. Auch hierzulande laufen die Filme regelmäßig am Ende des Jahres im TV. Interessant ist daher, wie all die Eltern einen öffentlichkeitswirksamen Film finden, der ihnen eine ohnehin schon komplizierte Situation erschwert: Sie sind ja in den ersten Lebensjahren damit beschäftigt, ihren Kindern die Illusion zu lassen, dass der Weihnachtsmann real sei. Jetzt kommen neue Fragen auf sie zu: Wieso ist der Weihnachtsmann in dem Film eine Frau? Kann nächstes Weihnachten nicht lieber eine Weihnachtsfrau zu uns kommen?

"Nicole" jedenfalls ist ein gewagtes Projekt von Disney. Denn auch wenn die Figur, so wie sie heute üblich ist, lediglich vage der Legende um den Nikolaus entspringt: Wenige Figuren beeinflussen die Kindheit so sehr wie der Weihnachtsmann. Vielleicht ist es deshalb gerade Zeit, mit diesem Bild zu brechen.