Es ist wieder soweit: Das Dschungelcamp öffnet am Freitag, 11. Januar 2019, ab 21:15 Uhr deutscher Zeit auf RTL wieder seine moosbewachsenen Pforten. In der mittlerweile 13. Staffel der TV-Show Ich bin ein Star – Holt mich hier raus! treten in diesem Jahr wieder zwölf mehr oder weniger prominente Persönlichkeiten im Kampf um die Dschungelkrone und den Titel "Dschungelkönig*in 2019" gegeneinander an. Erfahrungsgemäß erwartet die Zuschauer*innen auch dieses Jahr wieder jede Menge Dschungelprüfungen mit Ekelfaktor, Streitereien am Lagerfeuer und Selbstdarstellung, wie sie offensichtlicher nicht sein könnte.

Nachdem die Kandidat*innen in der Eröffnungsshow ihre Feldbetten bezogen haben, werden in den folgenden zwei Wochen täglich ab 22:15 Uhr die Moderator*innen Sonja Zietlow und Daniel Hartwich die Geschehnisse des jeweiligen Tages präsentieren und gewohnt spitzzüngig kommentieren. Das große Show-Finale, in dem der*die Dschungelkönig*in live ins Amt berufen wird, wird am Samstag, 26.Januar, ab 22:15 Uhr, ausgestrahlt.

Die Kandidat*innen des Dschungelcamps 2019: Woher kenne ich die nochmal?

Wie jedes Jahr scheiden sich an der Trash-TV-Show die Geister: Die einen können und wollen einfach nicht verstehen, wie man sich diese niveau- und anspruchslose Fernsehsendung anschauen kann, die anderen können den Start des Dschungelcamps kaum erwarten und freuen sich schon Wochen vorher auf Kakerlaken-Duschen, Känguruhoden und Schleimbäder – die Show polarisiert. Wir haben uns die diesjährigen Kandidat*innen mal genauer angeschaut und sie auf ihren Trash-Faktor hin untersucht, sodass auch all diejenigen unter euch, die der Dschungel-Show nichts abgewinnen können, wenigstens mitreden können. Dankt uns später.

Nahmen an der ersten Staffel des Dschungelcamps 2004 nur zehn Kandidat*innen teil, holt RTL inzwischen zwölf Möchtegern-Promis in den australischen Dschungel. Wie in den Vorjahren handelt es sich auch 2019 um ein buntes, trashiges Potpourri an Persönlichkeiten, die aus den unterschiedlichsten Bereichen des öffentlichen Lebens stammen und deren Karrieren, wenn man das so nennen möchte, zum Teil schon so lange zurückliegen, dass man sich unwillkürlich fragt, wo RTL die eigentlich ausgegraben hat. In anderen Fällen bedient sich der Sender ganz einfach bei eigenen Trash-Formaten wie Der Bachelor, Adam sucht Eva, Die Bachelorette oder Deutschland sucht den Superstar und rekrutiert kurzerhand ehemalige und längst in Vergessenheit geratene Ex-Teilnehmer*innen für den Dschungel, die noch immer auf die große Karriere hoffen. Traurig, aber unterhaltsam.

Evelyn Burdecki

Das ist auch bei Evelyn Burdecki der Fall: Als Teilnehmerin der Kuppel-Show Der Bachelor bekam sie bereits in der ersten Folge keine Rose überreicht. Das hielt die 30-Jährige, die ihren Job auf Instagram mit den vielsagenden Worten "TV Personality" beschreibt, jedoch nicht davon ab, bei anderen Trash-TV-Formaten an die Tür zu klopfen und ihr Gesicht in jede Kamera zu halten, die sie finden konnte: Was sollte nach Promi Big Brother, Bachelor in Paradise, Fort Boyard und Grill den Henssler der nächste Schritt in die Belanglosigkeit sein, wenn nicht das Dschungelcamp? Achja, und mit dem Schauspieler Leonardo DiCaprio hat sie auch mal geflirtet. Sagt sie. Schaut man sich also Burdeckis beeindruckend unbeeindruckenden CV an, wird klar, dass sie bereits eine sehr erfahrene Trash-TV-Teilnehmerin ist – was soll da noch schief gehen? Jede Menge. Hoffentlich.

Trash-Faktor: Hoch!

Bastian Yotta

Auch Bastian Yottas Teilnahme am Dschungelcamp ist nicht die erste dieser Art: 2017 zeigte er willigen Zuschauer*innen in der Show Adam sucht Eva – Promis im Paradies seine Genitalien – die Hemmungen, im Dschungel die Hüllen fallen zu lassen, sollten also nicht allzu groß sein. Kennt er ja schon. Bastian Yotta könnt dem*der ein*en oder andere*n auch als der peinliche Protz-Millionär bekannt sein, der sich zusammen mit seiner Ex-Frau Maria auf ProSieben gerne als Selfmade-Millonär und Coach präsentierte. Yotta heißt mit bürgerlichem Namen eigentlich Gillmeier, Yotta ist vielmehr eine Anlehnung an die gleichnamige Maßeinheit. Das ist in etwa genauso traurig wie lächerlich. Ähnlich wie Bastian Yottas Vorhaben: Auf Facebook teilte er ein Kinderfoto von sich und schreibt dazu, er habe sich vorgenommen, "diesen kleinen Jungen fast 40 Jahre nach diesem Foto in sein größtes Abenteuer zu schicken." Wenn Känguruhoden knabbern, aufs Plumpsklo gehen und Reis und Bohnen futtern wirklich das größte Abenteuer dieses Promi-Prolls sind, dann ist dem nichts mehr hinzuzufügen.

Trash-Faktor: Hoch!

Felix van Deventer

Der Schauspieler Felix van Deventer spielt seit 2014 in der einfach nicht enden wollenden RTL-Seifenoper Gute Zeiten, schlechte Zeiten die Rolle des Jonas Seefeld. Das ist dann auch schon alles, was ihr über ihn wissen müsst. Achso, und Spiegel-Selfies kann er laut seines Instagram-Accounts auch ganz gut. Ob Felix sich von der Teilnahme an der Dschungel-Show neue, ernstzunehmende Rollenanfragen erhofft, ist fraglich. Meine Prognose: Der scheidet als einer der ersten aus. K thx bye.

Trash-Faktor: Felix who?

Tommi Piper

Die Tatsache, dass Thomas "Tommi" Piper Besucher*innen seiner offiziellen Webseite "einen angenehmen Aufenthalt" auf derselbigen wünscht, spricht Bände: Der 77-Jährige ist der älteste Kandidat der Staffel und wahrscheinlich auch hauptsächlich einem älteren Publikum bekannt. Wer sein Gesicht noch nie gesehen hat, kennt vielleicht seine Stimme: Er lieh dem Außerirdischen Gordon Alf Shumway vom Planeten Melmac in der erfolgreichen Fernsehserie Alf seine Stimme. Das war Ende der 1980er. Seitdem hat er mal hier, mal dort gespielt oder gesprochen. Mal gucken, wie viel er im Dschungelcamp sprechen wird. Alf wollte Katzen essen. Ob Tommi sich wenigstens für Kakerlaken und Kotzfrucht begeistern kann? Abwarten.

Trash-Faktor: Mittel.

Leila Lowfire

Laut Wikipedia ist Leila Lowfire unter anderem Schauspielerin, allerdings begrenzt sich diese Karriere auf einen 15-sekündigen Auftritt in der Netflix-Serie Dogs of Berlin und andere Filme, die es nicht mal auf Wikipedia geschafft haben und daher quasi nicht existieren. Lowfire lässt vor der Kamera die Hüllen fallen und nimmt in dem beliebten Podcast Besser als Sex zusammen mit ihrer Kollegin und Freundin Ines Anioli kein Blatt vor den Mund: Offen spricht sie über ihre witzigsten Sexerlebnisse, über ihren aufgespritzten G-Punkt oder über Squirting. Achso, und laut RTL hatte die 26-Jährige vielleicht mal was mit Rammstein-Frontmann Till Lindemann und tanzte unter anderem in Musikvideos von Scooter. Wow, wie aufregend. Wenn Lowfire sich treu bleibt, dürfen wir im Dschungel jede Menge Sex Talk erwarten.

Trash-Faktor: Gar nicht mal so low(fire).

Sandra Kiriasis

Was darf in keinem Dschungelcamp fehlen? Genau, irgendein*e Sportler*in. In der diesjährigen Staffel fiel die Wahl dabei auf die ehemalige deutsche Bob-Pilotin Sandra Kiriasis. Die 39-Jährige holte in ihrer aktiven Karriere als Spitzensportlerin einen Olympiasieg, sieben Weltmeister*innentitel, sechs Europameisterschaftstitel und erzielte 46 Weltcup- und neun Gesamtweltcup-Siege. Ob es auch für den Sieg im Dschungel reicht, wird sich zeigen. Kiriasis' bisherige Trash-TV-Erfahrungen lassen zu wünschen übrig. Immerhin ist ihre Begleitung in Australien die ehemalige Bro'Sis-Sängerin Indira Weis. Das stimmt doch hoffnungsvoll.

Trash-Faktor: Mal sehen.

Sibylle Rauch

Sibylle Rauch heißt eigentlich Erika Roswitha Rauch, war mal das Playmate des Monats und ist manch einer*m vielleicht als Schauspielerin aus der Blödelfilmreihe Eis am Stiel bekannt. Außerdem drehte Rauch einige Pornofilme. Nach Drogenabstürzen, Arbeit im Bordell und generell eher negativer Presse will sie nun im 13. Dschungelcamp wieder neu durchstarten. Passend dazu wird sie noch im Januar ihre Single mit dem deepen Titel Ich mag am liebsten Eis am Stiel veröffentlichen. Ohne auch nur einen Takt davon gehört zu haben, vermute ich hinter diesem Hit echtes Mallorca-Gold und prophezeie Frau Rauch mindestens zwei bis drei Auftritte im Bierkönig. Dschungel ist schließlich nur einmal im Jahr.

Trash-Faktor: Mittel bis hoch.

Doreen Dietel

Wie ihre Aufmachung auf den Dschungelcamp-Pressefotos in Lederhosen schon vermuten lässt – RTL hält offenbar nicht allzu viel von Subtilität – hat Doreen Dietel eine besondere Verbindung zu Bayern. Zwar wuchs die 44-Jährige in der ehemaligen DDR auf einem Bauernhof auf, zog jedoch für ihre Schauspielausbildung nach München. Und wenn man als Schauspielerin schonmal in München ist, dann kann man ja auch gleich bei der bayrischen Dailysoap Dahoam is Dahoam anheuern: Zehn Jahre stand sie dort als Trixi Preissinger vor der Kamera. Sollte das Dschungelcamp nicht den erhofften Karriere-Push bringen, hat Dietel aber schon ein Ass im Ärmel: Seit 2017 gehört ihr ein kleines Café am Tegernsee. Außerdem war sie schon als Kandidatin beim Vox-Format Promi Shopping Queen zu sehen: Es besteht also Grund zur Annahme, dass in Frau Dietel noch wahre Trash-TV-Talente schlummern.

Trash-Faktor: Hoffnungsvoll.

Domenico de Cicco

Hier hat RTL wieder im eigenen Teich gefischt: de Cicco könnte euch vielleicht, aber nur ganz vielleicht, aus der RTL2-Soap Next Please!, der Dating-Show Die Bachelorette oder Bachelor in Paradise bekannt vorkommen. Wenn nicht: Seid froh. Besonders pikant: Domenico de Cicco war mit seiner zukünftigen Mit-Camperin Evelyn Burdecki zusammen. Mit Burdecki und de Cicco treffen also zwei alte Hasen der Trash-TV-Unterhaltung am Camp-Lagerfeuer aufeinander und die Zuschauer*innen wünschen sich jetzt schon, dass entweder die Funken oder die Fetzen fliegen. Schließlich trennte sich das Paar 2018, da de Cicco mit einer anderen Frau ein Kind bekam. Auf seinem Instagram-Account schaut de Cicco offenbar am liebsten verträumt-ernst an der Kamera vorbei. Bleibt zu hoffen, dass er im Camp zumindest in die Kamera schaut.

Trash-Faktor: Hoch!

Christian Töpperwien

Auf Instagram heißt Christian Töpperwien currywurstmann_official. Was sich nach Deutschrapper mit Fleisch-Faible anhört, steht jedoch für etwas ganz anderes: Der Auswanderer Töpperwien wurde mit dem ersten Currywurst Food Truck berühmt. Kein Wunder, dass bald die Macher*innen von Sendungen wie Goodbye Deutschland oder Abenteuer Leben Spezial bei ihm anklopften und seinen Lebensweg begleiten wollten. Dass Töpperwiens Trash-Qualitäten auch über Auswanderdokus hinausgehen, bewies er in der ersten Staffel der Promi-Resterampe Das Sommerhaus der Stars auf RTL, in der er mit seiner Frau Magey Kalley den dritten Platz machte. Ob es auch für's Dschungeltreppchen reicht, wird sich zeigen – Potenzial und Trash-Expertise wären jedenfalls ausreichend vorhanden. Außerdem wird von einem Zoff zwischen Töpperwien und Mitcamper Bastian Yotta berichtet. Mögen die Spiele beginnen.

Trash-Faktor: Mittel, Tendenz steigend.

Giselle Oppermann

Giselle Oppermann hat als einzige Kandidatin des Dschungelcamps 2019 noch keinen Wikipedia-Eintrag und das sagt schon eine ganze Menge über sie aus. Als Tochter einer Brasilianerin und eines Deutschen wuchs die Pferdeliebhaberin auf einem Hof in Niedersachsen auf. 2008 begann das, was man vielleicht als Karriere bezeichnen könnte: Oppermann nahm an der dritten Staffel Germany's Next Topmodel teil und wurde als die Kandidatin, die ständig schlechte Laune hatte, bekannt. Weitere TV-Erfahrungen sammelte sie beim Promi-Dinner auf Vox oder dem Aschenputtel-Experiment auf RTL2. Legendär: ihre Kreischattacke, als Oppermann auf eine Kakerlake trifft. Ob ihr wohl jemand gesagt hat, dass ähnliche Begegnungen auch im Dschungel stattfinden könnten?

Trash-Faktor: Mittel bis hoch.

Peter Orloff

Peter Orloff bezeichnet sich auf seinem üppig gefüllten Instagram-Account – acht Beiträge. Chapeu, Peter! – als "König der Hitparaden", wobei allein das Wort "Hitparade" schon hellhörig macht. Der 74-Jährige ist Schlagersänger, Produzent und Komponist und vor allem eins: Längst vergessen. Seine Songs tragen Titel wie Das schönste Mädchen der Welt, Ein Mädchen für immer oder Königin der Nacht und warten nur darauf, als Buchtitel eines Groschenromans wiederverwendet und an der Supermarktkasse verramscht zu werden. Er schrieb erfolgreich Songs für Künstler*innen wie Freddy Quinn, Rex Gildo, Renate Kern, Bata Illic, Heino oder Bernhard Brink – und brachte damals sicherlich jedes Rentner*innen-Paar zum Schunkeln. Trash-Qualitäten sind bei Orloff schlecht einzuschätzen, aber wer weiß: Vielleicht kann er ja ganz gut mit Kakerlaken, Spinnen und Co.?

Trash-Faktor: Unbekannt.