Wenn es gefühlt kurz nachdem du dich aus dem Bett geschält hast wieder dunkel wird, die Einkaufszentren ihre Weihnachtstannen aufstellen und deine Hände trotz Handschuhen einfrieren, wird es Zeit für wärmende Winterpölsterchen und Plätzchen.
Kekse backen. Ein kulinarischer Akt, der die Zeit der feuchtfröhlichen Weihnachtsfeiern, des täglichen Türchenöffnens und vor allem der leckeren Festessen einläutet. Zu diesem Anlass verwandle ich meine Küche gerne in ein Schlachtfeld aus Mehl, Butter, Kokos und Puderzucker. Eine riesengroße Kleckerei. Hurra!
Nun gehen aber selbst beim kollektiven Kekse backen mit Papa, Oma oder Freund*innen die Meinungen gerne mal auseinander. Die einen ernähren sich vegan, die anderen vertragen keine Nüsse und die nächsten möchten die Kekse bitte nicht so süß.
Welche Weihnachtskekse sollen nun gebacken werden? Die öden Vanillekipferl und Zimtsterne hängen allen schon zu den Ohren raus. ze.tt hat deswegen das Keksiversum nach exklusiven Rezepten durchflogen. Da sollte für alle etwas dabei sein.
Für Backphobiker*innen
Ich persönlich zähle mich zu der Gruppe der Backphobiker*innen. Kuchen, Quiche oder Muffins kommen selten aus meinem Ofen. Und zwar nicht, weil ich Backwaren nicht mag, sondern weil ich mich ungern an Rezepte halte und darauf kommt es bei Gebackenem nun mal meist an. Ist die Ofentür einmal geschlossen, kann der Inhalt nicht mehr gerettet werden. Fehlt das Ei, läuft der Kuchen auseinander. Fehlt das Backpulver, sackt der Kuchen in sich ein wie eine Sandburg.
Das kann dir bei folgenden Rezepten nicht passieren.
Schokoladen Cookies
Zutaten:
360 g Hafermehl (geschrotete Haferflocken)
¼ TL Salz
140 g Erdnussmus
140 g Sirup
60 - 120 ml Planzenmilch
70 g zersplitterte Schoki
Zubereitung:
1. Trockene Zutaten in einer Rührschüssel vermengen. In einer weiteren Schüssel Erdnussmus mit dem Reissirup im Wasserbad erwärmen und vermischen. Dann beide Mischungen zusammenfügen und kneten, bis ein recht bröckeliger Teig entsteht.
2. Esslöffelweise die Mandelmilch dazu geben und kneten bis ein Teig entstanden ist, der relativ gut zusammenhält.
3. Die Schokosplitter schließlich zu dem Teig geben und vermischen. Könnte klebrig werden.
4. Aus dem Teig Plätzchen formen und sie 30 Minuten im Kühlschrank stehen lassen. Fertig!
Zimtbällchen
Zutaten:
250 g Mandeln mit Haut
ca. 12 kernlose Datteln
½ TL gemahlener Zimt
1 kräftige Prise Salz
Puderzucker zum Bestäuben
Zubereitung:
1. Nüsse mit einer Küchenmaschine grob mahlen. Datteln vierteln und ebenfalls zerkleinern. Mit den Nüssen sowie Zimt und Salz verkneten, eventuell noch ein bis zwei EL Wasser dazu geben. Die Masse dann drei bis vier Stunden kaltstellen.
2. Aus der süßen Masse 20 bis 25 Bällchen formen und mit Puderzucker bestäuben. Fertig.
Für die internationalen Geschmäcker
Was wäre die deutsche Gastronomie-Landschaft ohne arabische, französische oder skandinavische Einflüsse? Genau: Kartoffelbrei. Das soll hiermit vermieden werden.
Un Kurabiyesi – Türkische Mehl-Plätzchen
Un Kurabiyesi sind traditionelle türkische Mehl-Plätzchen, die anders als bekannte Rezepte mit Butter und Öl zubereitet werden und frei von Ei sind.
Zutaten:
100 ml natives Olivenöl
3 EL Puderzucker
Bis zu 250 g Mehl
Zubereitung:
1. Öl in eine Rührschüssel geben, Puderzucker darüber sieben und mit einem Schneebesen vermischen.
2. Nun die Hälfte des Mehls darüber sieben und mit einem Kochlöffel vermischen. Dann Schritt für Schritt mehr
Mehl dazu sieben und verkneten, bis der Teig eine softe Konsistenz annimmt. Nicht wundern: Der Teig ist bröckeliger als sonstiger Plätzchenteig.
3. Kleine Stückchen Teig zu Kugeln formen und dann zu circa vier Zentimeter großen Plätzchen flachdrücken.
4. In den nicht vorgeheiztem Ofen auf die mittlere Schiene schieben. Den Ofen auf 175 Grad Ober-/Unterhitze stellen und die Plätzchen 15 Minuten backen. Sie dürfen nicht gebräunt sein.
Auf Schwedisch: Mini Zimtschnecken
Zutaten:
130g Dinkelmehl
15g Rohrohrzucker
4g Trockenhefe
Etwas Vanillezucker
1 Prise Salz
(1 TL Ei-Ersatzpulver; kann aber auch weggelassen werden)
50-60 ml Pflanzendrink (Ich habe Hafer von oatly benutzt)
15g Alsan beziehungsweise vegane Margarine
Zimt-Zucker-Mischung:
4 EL Zucker
2 TL Zimt
Zum Bestreichen:
15g geschmolzene Alsan
Zubereitung:
1. Die trockenen Zutaten in einer Schüssel vermengen.
2. Pflanzendrink in einem Topf erwärmen und Alsan darin auflösen.
3. Beide Mischungen dann ein paar Minuten zu einem geschmeidigen Teig kneten.
4. Den Teig abgedeckt eine Stunde bei etwa 30 Grad ruhen lassen. Im Winter kann man ihn in den auf 50 Grad vorgeheizten Ofen stellen, bis er sein Volumen ungefähr verdoppelt.
5. Den Ofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
6. Den Teig noch mal kurz durchkneten und auf einer bemehlten Arbeitsfläche dünn ausrollen. Geschmolzene Alsan darauf verteilen und die Zimt-Zucker-Mischung darauf streuen. Die Teigfläche in vier gleich große Streifen schneiden und von der langen Seite aus eng aufrollen. Etwa ein Zentimeter dicke Scheiben abschneiden und diese auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen. Für zehn bis zwölf Minuten backen.
Für Ungeduldige
Besonders in der Weihnachtszeit, die es ja in Besinnlichkeit zu verbringen gilt, rüttelt dich der Stress? Denn die Päckchen müssen noch gepackt werden und die Bäuche knurren schon? Dann sollte folgendes Rezept dienlich sein.
Schneller Spekulatius
Zutaten:
200 g Mehl
100 g Margarine
75 g Zucker
¼ TL Salz
1 EL Pflanzenmilch
2 EL Lebkuchengewürz
Zubereitung:
1. Mehl, Zucker, Salz und Lebkuchengewürz in eine Rührschüssel geben und mit einem Schneebesen vermischen.
2. Margarine und Pflanzenmilch dazugeben und mit einem Knethaken zu einem glatten Teig verkneten.
3. Den Teig 30 Minuten im Kühlschrank abgedeckt ruhen lassen.
4. Mehl auf die Arbeitsfläche streuen und den Teig drei Millimeter dick ausrollen.
5. Ofen auf 155 bis 160 Grad Heißluft/Umluft oder 175 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
6. Mit einem Pizzaschneider und einem Lineal kann der Teig in beliebige rechteckige Formen geschnitten werden. Wer mag, kann weihnachtliche Muster in den Teig ritzen.
7. Die Spekulatius mit einem Tortenheber vorsichtig anheben und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen.
8. Im Ofen acht bis zehn Minuten backen.
Für Müsliesser*innen
Unter allen Mitbackenden sind sie wahrscheinlich die meist Gefürchteten. Sie nutzen Sirup statt Zucker, ziehen Dinkel- dem Weizenmehl vor und nutzen Pflanzenmargarine statt Butter (ich schließe mich selber nicht ganz aus). Doch auch den Müsliesser*innen kannst du gerecht werden, ohne dass die Gaumen leiden müssen. Und zwar damit:
Hafer-Bananen-Kekse
Zutaten:
2 große Bananen
140 g grobe Haferflocken
1 Tl Leinsamen
1 El gehackte Schokolade
1 El Sonnenblumenkerne
1 El Kokosflocken
1/2 Tl Zimt
Zubereitung:
1. Die Leinsamen mit zwei Teelöffel Wasser einweichen.
2. Die Bananen mit einer Gabel zerdrücken und die restlichen Zutaten sowie die eingeweichten Leinsamen samt Wasser unterrühren.
3. Die Masse zu Keksen formen.
4. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben und etwas platt drücken. Bei 180 Grad 20 Minuten im Backofen backen.
Auf die weihnachtliche Völlerei!
Wenn es gefühlt kurz nachdem du dich aus dem Bett geschält hast wieder dunkel wird, die Einkaufszentren ihre Weihnachtstannen aufstellen und deine Hände trotz Handschuhen einfrieren, wird es Zeit für wärmende Winterpölsterchen und Plätzchen.
Kekse backen. Ein kulinarischer Akt, der die Zeit der feuchtfröhlichen Weihnachtsfeiern, des täglichen Türchenöffnens und vor allem der leckeren Festessen einläutet. Zu diesem Anlass verwandle ich meine Küche gerne in ein Schlachtfeld aus Mehl, Butter, Kokos und Puderzucker. Eine riesengroße Kleckerei. Hurra!