Sie habe vielleicht 160 Karten erwartet. Doch dann waren es 50.000, darunter handgeschriebene Glückwünsche von Grundschüler*innen und Inhaftierten. Die 65-jährige Sue Morse ist die Tochter von Duane Sherman. Sie leben zusammen in Fullerton, Kalifornien. Die Mutter ist bereits verstorben. Zum 96. Geburtstag ihres Vaters hat Morse laut der kalifornischen Lokalzeitung OCR einen Aufruf auf ihrem Facebook-Profil gestartet: Da Sherman, Zweiter-Weltkrieg-Veteran, nur selten Briefe bekam, bat sie ihre und seine Freund*innen, ihm zum Geburtstag eine Glückwunschkarte zukommen zu lassen. Auch auf der Seite der Patriot Guard Riders, ein Motorrad-Club, dem sie angehört, und der Militärveteran*innen unterstützt, habe sie den Beitrag geteilt. "Ich wollte, dass er sich besonders fühlt an seinem Geburtstag", sagt sie der Tageszeitung.

Sue Morse wird ihrem Vater die Glückwünsche einzeln vorlesen

Am 9. Januar 2019 war es dann soweit: Mehr als 50.000 Briefe und Karten aus 50 US-Staaten und 10 Ländern flatterten gleichsam ins Haus: Die Navy gratulierte Sherman, die Ohio State University, die Rockband Foreigner ließ ihm eine signierte CD zukommen und einige mehr. Viele gratulierten Sherman nicht nur zum Geburtstag, sondern dankten ihm auch für seinen Militärdienst während des Zweiten Weltkriegs.

Die kunterbunten Umschläge türmen sich meterhoch auf zwei Sofas und im Flur der Familie. Das seien jedoch nur einige Tausend, so OCR. Die meisten seien in dem Haus von Freund*innen untergekommen und viele Kisten seien noch gar nicht bei der Post abgeholt worden. Laut OCR hat Morse bislang rund 1.700 der Briefe geöffnet. Sie brauche Hilfe von Freund*innen, da sie allen antworten wolle. Nicht nur damit wird sie einiges zu tun haben: Da die Sehkraft ihres Vaters nachgelassen hat, wird Morse ihm alle Glückwünsche vorlesen müssen.