Menschen in blauen Overalls, weißen Gummistiefeln, mit Helmen und Mundschutz knien um einen Löwen herum. Beziehungsweise: um einen Menschen im Löwenkostüm. Was klingt wie eine schief gelaufene Karnevalsparty, ist eine Übung des Tobe-Zoos in Aichi, Japan. Die Mitarbeitenden proben den Ausbruch eines Raubtiers aus seinem Gehege.

Wie der Guardian berichtet, finden solche Sicherheitstrainings regelmäßig in japanischen Zoos statt. Mitarbeitende verkleiden sich als Tiere und tun so, als seien sie aus ihrem Käfig ausgebrochen. Andere Mitarbeitende müssen die entlaufenen Fake-Tiere wieder einfangen. Der Ernstfall wird mit viel Ernst geprobt: Für die Übungen errichten die Zoo-Teams Zäune, verschießen unechte Betäubungspfeile und verladen die gefangenen Tiere auf Laster. Die entlaufenen Menschen-Tieren machen es ihren Kolleg*innen nicht leicht: Sie schubsen ihre Jäger*innen um. Die Zoo-Mitarbeitenden müssen sich dann auf den Boden legen und tot stellen.

Der Zoo in Aichi postete Fotos des Trainings von Ende Juni auf seiner Facebook-Seite. Dort schrieben die Mitarbeitenden, dass sie jedes Jahr solche Sicherheitstrainings durchführen würden – beim diesjährigen Training bezogen sie allerdings erstmals die Besucher*innen in das Schauspiel mit ein. Das Fazit des Tages: "Der Zoo ist sicher, egal was kommt."

Videos der Aktion landeten auf Twitter, wo sie tausendfach geteilt wurden. Ein Video zeigt auch die Reaktion der echten Löwen. Sie scheinen von dem wilden Rollenspiel wenig beeindruckt.

Auch im Ueno-Zoo, dem ältesten Zoo Japans, finden regelmäßig Ausbruchtrainings statt. Dort sind in den vergangenen Jahren bereits Zebras, Affen und ein Nashorn aus Pappe ausgebrochen. th