Zucker schmeckt gut und ist ein wichtiger Energielieferant für unseren Körper. Gleichzeitig verursacht er jedoch auch Übergewicht, Diabetes und Karies. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO sind vor allem Getränke die Haupt-Zuckerquelle in der Ernährung. Allein im vergangenen Jahr lag der Pro-Kopf-Verbrauch an gesüßten Limonaden in Deutschland laut einer Auswertung der Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke e.V. bei 75,5 Litern.

Dass der Griff zum nächstbesten Erfrischungsgetränken im Supermarktregal also nicht unbedingt die beste Wahl ist, zeigt nun auch eine Studie des gemeinnützigen Vereins foodwatch: In der Marktstudie 2018 wurden ingesamt 600 unterschiedliche Erfrischungsgetränke aus dem Sortiment der beiden größten Hersteller Coca Cola und PepsiCo sowie der drei größten Lebensmittelhändler Deutschlands – Rewe, Lidl und Edeka – auf ihren Zuckergehalt hin untersucht und ausgewertet.

Süße Ergebnisse

In der Studie wurde der Zuckergehalt in vier Stufen bewertet, wie folgendes Diagramm zeigt. Es wurde jedoch nicht zwischen zugesetztem und natürlich enthaltenem Zucker unterschieden.

Zuckergehalt in Prozent

Stark erhöhter Zuckergehalt

Die Grafik zeigt die zehn Getränke mit dem höchstem Zuckergehalt in dieser Kategorie. Die ersten drei sind alle Energydrinks. Auf Platz eins hat es der Monster Assault Energy Drink mit ganzen 17 Gramm Zucker pro 100 Milliliter geschafft. Zum Vergleich: Die Weltgesundheitsorganisation empfahl 2015 einen Zuckerkonsum von etwa 25 Gramm am Tag. Der Spitzenreiter enthält allerdings pro 500 Milliliter-Dose 85 Gramm Zucker. Mit einer Dose des Getränks überschreitest du die täglich empfohlene Zuckermenge also um das Dreifache.

Außerdem wurde in der Studie auch untersucht, ob Süßstoffe in den Getränken enthalten waren. In der Auswertung wurde dennoch nur "Süßstoff enthalten" oder "Süßstoff nicht enthalten" vermerkt, da keine Angaben zur Menge der Süßstoffe auf den Produkten gemacht werden müssen. In der Studie wird betont, dass Getränke, die mit Süßstoff versetzt sind, "keine gesunden Durstlöscher" seien, da sie eine Fehlernährung begünstigen könnten und im Verdacht stünden, Übergewicht und Diabetes zu fördern.

Foodwatch fasst die Ergebnisse der Untersuchung zusammen: Demnach seien 58 Prozent aller Erfrischungsgetränke in Deutschland überzuckert, durchschnittlich enthielten die gesüßten Getränke 7,3 Prozent Zucker. Andere Länder haben bereits Maßnahmen ergriffen, um dem starken Zuckerkonsum entgegenzuwirken, beziehungsweise ihn zu reduzieren: So führte Großbritannien im April 2018 eine Steuer auf Zucker ein. Seitdem müssen die Hersteller*innen und Importeur*innen für Getränke mit fünf bis acht Prozent Zucker 18 Pence zusätzliche Abgaben leisten und für Getränke mit mehr als acht Prozent sogar 24 Pence. Diese Abgabe führte zu einer deutlichen Reduktion des Zuckergehalts von Erfrischungsgetränken – allerdings ersetzen die Hersteller den Zucker nun zum Teil durch Süßstoffe.