Sind wir allein im Universum? Soweit sich das nachvollziehen lässt, kamen der Menschheit erste nachhaltige Zweifel an dieser Theorie erst mit Nikolaus Kopernikus, als dieser feststellte, dass sich die Erde um die Sonne drehe und der Mensch als Krönung der Schöpfung nicht im Mittelpunkt des Universums stehen könne. Aber wenn wir nicht alleine sind, wer ist da noch? Rund 500 Jahre nach den Entdeckungen Kopernikus' wollen mehr als eine Million Menschen diese Frage nun ein für alle Mal klären.Auf Facebook haben sie sich zu einer Veranstaltung angemeldet, deren Ziel es sein soll, herauszufinden, was jenseits der Tore der sagenumwobenen Militärbasis Area 51 im US-Bundesstaat Nevada vor sich geht. Am 20. September um 15 Uhr wollen sie die Militärbasis stürmen. "Wir treffen uns alle bei dem 'Area 51 Alien Travel Center' und koordinieren unser Eindringen", heißt es zu dem ambitionierten Plan in einem Posting des Events.

Einiger Nutzer*innen der Facebook-Veranstaltung verbreiten Satellitenbilder und angebliche Lagepläne eines unterirdischen Tunnelsystems, andere schlagen vor, in Tarnkleidung zu erscheinen.

In Area 51 soll an Ufos und Alienleichen geforscht werden

Die Existenz von Area 51 wurde von der US-Regierung lange geheim gehalten und erst im Jahr 2013 bestätigt. Um die US-Luftwaffenbasis ranken sich die wildesten Verschwörungserzählungen. Zu den wohl bekanntesten gehört, dass auf dem Militärgelände im Nirgendwo der Wüste Nevadas Experimente an den konservierten Leichen von Außerirdischen durchgeführt werden.

Im Juni 1947 will der Pilot Kenneth Arnold bei einem privaten Erkundungsflug nahe dem Mount Rainier im Bundesstaat Washington eine Formation von neun fliegenden Objekten gesehen haben. Arnold beschrieb seine Beobachtung "als würde man eine Untertasse übers Wasser schlittern lassen", wie er später Journalist*innen zu Protokoll gegeben haben soll. Diese wohl missverstandene Aussage prägt bis heute den Begriff der Fliegenden Untertasse, wenn von außerirdischen Flugobjekten die Rede ist.

Im selbem Juni meldete der Landwirt William Mac Brazel den Fund von Trümmerteilen auf seiner Ranch in der Nähe der Kleinstadt Roswell im US-Bundesstaat New Mexico. Während die US-Luftwaffe später erklären ließ, dass es sich bei dem verdächtigen Fund lediglich um einen abgestürzten Wetterballon handeln würde, ist der Verbleib der Trümmer bis heute ungeklärt. Der Theorie zufolge sollen sie von Militärangehörigen an einen geheimen Ort in der Wüste Nevadas gebracht worden sein. Der Mythos der versteckten Aliens war geboren.

Air-Force-Sprecherin äußert sich zur Satire-Aktion

Dass es sich bei der nun stattfindenden Aktion lediglich um einen Scherz handelt, kann man sich schnell denken, wenn man sich den nicht gerade vor Komplexität strotzenden Plan der Area 51-Stürmer*innen genauer anschaut. Dieser sieht vor, dass sich zunächst alle Teilnehmer*innen im Besucherzentrum des Militärstützpunkts in der Wüste von Nevada treffen. Anschließend soll sich eine mit Energydrinks aufgeladene Infanterie frontal dem Haupttor der Militäranlage nähern, während sogenannte Naruto-Runners (benannt nach einem bekannten Manga-Charakter) mit Höchstgeschwindigkeit das Gelände flankieren. In der Eventbeschreibung heißt es: "Wenn wir schnell genug rennen, sind wir schneller als deren Gewehrkugeln. Lasst uns ein paar Aliens sehen." Bei dem Initiator der Veranstaltung handele es sich um einen Twitch-Streamer, schreibt The Times, der Memes und Satire nicht abgeneigt sein soll.

Eine Sprecherin der Air Force warnte die Teilnehmer*innen vorsichtshalber dennoch davor, ihr Unterfangen in die Tat umzusetzen. Die Area 51 sei ein offener Trainingsbereich für die US-Luftwaffe. "Wir würden jeden davon abhalten, in das Gebiet zu kommen, in dem wir amerikanische Streitkräfte ausbilden", sagte sie der Washington PostDas unerlaubte Betreten des Geländes wird mit einer hohen Geldstrafe oder Gefängnis bestraft.

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