Um bei diesem Event mitzumachen, muss man schon ziemlich leidensfähig sein: Seit 1970 schwimmen Menschen durch die Donau bei Neuburg. Mitten im Winter. Weil es dieses Jahr so kalt war, dass stellenweise Eis das Flussufer bedeckte, musste erstmal ein Zugang freigehackt werden. Aber es gibt trotzdem genug Leute, die verrückt genug dafür sind, sich ins eisige Wasser zu stürzen: 2.262 waren diesmal dabei, so viele wie noch nie.

Es galt eine vier Kilometer lange Strecke zu bewältigen. Weil die Donau gerade ziemlich langsam fließt, dauerte das Ganze auch noch länger als sonst: Etwa eine Stunde brauchten die Meisten bis zum Ziel, angefeuert von tausenden Schaulustigen. Viele der Teilnehmenden tragen immerhin einen Neoprenanzug, der die schlimmste Kälte fern hält. Eine kleine Gruppe aber geht nur mit normalen Badeklamotten ins Wasser. Dafür dürfen diese sogenannten Eisschwimmer*innen aber schon nach ein paar hundert Metern schon wieder raus aus dem Wasser und unter die heiße Dusche.

Ursprünglich war das Donauschwimmen eine Demonstration der Wasserretter: Acht Taucher wollten beweisen, dass sie auch bei eisigen Temperaturen einsatzfähig sind.

Inzwischen ist die Veranstaltung eher eine Art vorgezogener Karneval auf dem Wasser. Das Motto: Hauptsache auffallen. Also schlüpfen die Teilnehmenden in fantasievolle Kostüme. Und wie bei einem Karnevalsumzug müssen natürlich auch Gefährte dabei sein. Nur, dass es hier eben keine Wagen sind, sondern Flöße, die von einigen Gruppen zusammen gebastelt werden. Eine Jury wählt dann die besten Flöße aus. Dieses Jahr gewann das Trumpolin:

In Ulm gibt es übrigens eine ähnliche Veranstaltung. Dort heißt das Nabada. Nur dass die Menschen dort nicht so hart im Nehmen sind und lieber im Sommer feiern, nämlich am Schwörmontag im Juli. Dafür sind dann aber auch so viele Menschen in der Donau, dass man kaum noch Wasser sieht.

Unser Redakteur Till war im vergangenen Jahr dabei und hat aufgeschrieben, warum dieses das geilste Stadtfest in Deutschland ist.