Seit 2013 ist Lewis Pugh der Patron of the Ocean der Vereinten Nationen. Der 47-Jährige hat sich dem Ziel verschrieben, die Mächtigen der Welt zum Zuhören zu bringen. Sie sollen zuhören, wenn Klimaaktivist*innen und Ozeanograph*innen vor Klimawandel, Umweltverschmutzung und Überfischung warnen. Um das zu erreichen, gibt er vollen Körpereinsatz. Wortwörtlich.

Denn Lewis Pugh ist Schwimmer. Und er schwimmt – lediglich mit einer Speedo bekleidet – in Gebieten, in denen andere nichtmal den kleinen Zeh ins Wasser halten würden: Wie beispielsweise dem Rossmeer, einem Randmeer im Südlichen Ozean vor Antarktika. Dort schwamm er bei -37 Grad Lufttemperatur und einer Wassertemperatur knapp unter Null neben Eisbergen, die bis zu hundert Meter hoch sind.

Gegenüber Quartz sagte Pugh, dass er von zwei Wölfen heimgesucht werde. Der gute Wolf sage ihm: "Lewis, geh ins Wasser. Du hast einen Doktor dabei, falls irgendwas schief geht. Schwimm. Und hoffentlich entstehen tolle Fotos für tolle Geschichten, die deine Botschaft an die Mächtigen der Welt heranträgt." Der schlechte Wolf hingegen warne ihn: "Bist du dir sicher, dass du das tun willst, Lewis? Bist du dir sicher, dass du genug dafür trainiert hast? Bist du dir sicher, dass dir kleinem Schwimmer die Mächtigen der Welt zuhören?"

Doch sein Einsatz bewirkt etwas bei den Mächtigen dieser Welt. 17 Jahre lang versuchten Umweltschützer*innen, das Rossmeer zu einem Meeresschutzgebiet zu erklären – ohne Erfolg. Im Oktober 2016, Anderthalb Jahre nach Pughs Schwimmaktion, wurde dieses Ziel dann endlich erreicht.