Vermutlich sollte es ein Scherz werden sein. Wirklich lustig fand das aber niemand. Der offizielle Account von Netflix US hatte am Montag getwittert: "An die 53 Leute, die sich A Christmas Prince in den vergangenen 18 Tagen jeden Tag angesehen haben: Wer hat euch wehgetan?" Damit erlaubten sie sich einen Scherz auf Kosten ihrer Zuschauer*innen, die scheinbar nicht genug bekommen können von der weihnachtlichen Romantik-Schnulze.

Unter dem Tweet entstand eine Diskussion über Datenspeicherung und -klau. Ein Twitter-Nutzer schrieb: "Netflix sammelt Daten über zahlende Nutzer, ihr offizieller Tweet zeigt, dass sie diese Daten verwenden, um bestimmte Kunden öffentlich zu lächerlich machen ... und auch wie sie private Daten missbrauchen und nicht respektieren." Ein anderer schrieb: "Was ich unheimlich finde, ist nicht, dass sie diese Daten sammeln, sondern dass die Schwelle für die Freigabe willkürlich ist. In diesem Fall, wenn die Zahl korrekt ist, haben sie einfach Benutzerdaten freigegeben, weil sie es lustig fanden."

Ein anderer wies außerdem darauf hin, dass die Unternehmen gesammelte Daten auch untereinander tauschen: "Du weißt schon, dass Google auch deine Klicks verfolgt sowie auch Amazon, Twitter, IG und Facebook. Warum denkst du, dass YouTube dir Sachen empfiehlt, die du gerade noch auf Facebook gesehen hast? Google macht dasselbe mit Amazon und umgekehrt."

Dass Netflix, Amazon und Co. unsere Daten speichern und damit Algorithmen erstellen, ist kein Geheimnis. Umso unverständlicher ist es aber, dass ausgerechnet Netflix Witze über dieses heikle Thema macht. Anstatt sich bei ihren Zuseher*innen zu entschuldigen, rotzte das Social Media Team von Netflix lieber Antworten hin, wie ein beleidigter Teenager.