Am 2. Februar 2016 nahm die Harvard Bibliothek vier Hip-Hop-Alben in ihr Archiv auf und verewigte sie damit für den Rest der Menschheitsgeschichte. Zu diesem Anlass fragten wir euch nach euren Vorschlägen für die verbliebenen 196 Alben, die ihren Weg in das Hip-Hop-Archiv finden sollen. Wir haben eure Einsendungen gesammelt und präsentieren euch hiermit die ze.tt-Leser*innen-Liste der einflussreichsten Hip-Hop-Alben der Geschichte.

1970er

Die Zeit, in der alles begann. Hier entstanden die für den Hip Hop so grundlegende Dinge wie Breakbeats, das Rappen, der Community- und Sample-Gedanke. Die 70er legten den grundsätzlichen Spirit für alles, was folgen sollte: In der Bronx, New York City, entwickelte sich der Hip Hop von kleinen DJ-Partys in leerstehenden Gebäuden und Parks zu der Ausdrucksform der schwarzen Gesellschaft in den USA schlechthin.

Welches Album dieser Ära sich unsere Leser ins Hip-Hop-Archiv wünschen:

  • Gil Scott-Heron & Brian Jackson: Winter in America (1974)

https://open.spotify.com/album/5dR86u16tuSe1WY1HiLlW3

80er

In den 80ern wurde der Hip Hop zunehmend politisch (N.W.A.) – und experimenteller. Wo es vorher noch überwiegend Rap-Gruppen gab, kristallisierten sich jetzt auch einzelne Künstler*innen heraus. In dieser Zeit wurden weitere bedeutende Grundsteine gelegt: Der Flow wurde von Rakim erfunden, durch fortschrittliche Technik wurde auch das Klanggerüst anspruchsvoller. Der Einfluss von Soul und Jazz auf die Hip-Hop-Kultur war immer stärker zu spüren – etwa durch A Tribe Called Quest.

Welche Alben dieser Ära sich unsere Leser ins Hip-Hop-Archiv wünschen:

  • Beastie Boys: Licensed To Ill (1986)
  • Eric B. & Rakim: Paid In Full (1987)
  • Public Enemy: It Takes A Nation Of Millions To Hold Us Back (1987
  • N.W.A.: Straight Outta Compton (1988)
  • Boogie Down Produtions: By All Means Neccessary (1988)
  • Beastie Boys: Paul's Boutique (1989)
  • De La Soul: 3 Feet High And Rising (1989)

90er

Die goldene Ära des Hip Hop. Das Genre wurde kommerziell immer erfolgreicher, es gab immer mehr Labels und Plattenfirmen, die sich dieser Musikrichtung verschrieben. Außerdem erlebte der Hip Hop unter anderem durch den Erfolg Eminems einen Ruck. Die Musik, die ursprünglich von der Straße kam, gelangte in die Wohnzimmer weißer Vorstadtkinder. Wenn man so will, wurde Hip Hop in den 90ern globaler.

Welche Alben dieser Ära sich unsere Leser ins Hip-Hop-Archiv wünschen:

  • Public Enemy: Fear of Black Planet (1990)
  • School of Hard Knocks: School of Hard Knocks (1990)
  • De La Soul: De La Soul Is Dead (1991)
  • Beastie Boys: Check Your Head (1992)
  • Pete Rock & C.L.Smooth: Mecca and the Soul Brother (1992)
  • Dr. Dre: The Chronic (1992)
  • Disposable Heroes of Hiphoprisy: Hypocrisy is the Greatest Luxury (1992)
  • Digable Planets: Reachin' (A New Refutation Of Time And Space) (1993)
  • Cypress Hill: Black Sunday (1993)
  • A Tribe Called Quest: Midnight Marauders (1993)
  • Snoop Dogg: Doggystyle (1993)
  • Wu-Tang Clan: Enter The Wu-Tang (36 Chambers) (1993)
  • The Notorious B.I.G.: Ready To Die The Remaster (1994)
  • Jeru the Damaja: Sun Rises in the East (1994)
  • The Notorious B.I.G.: Ready To Die (1994)
  • GZA: Liquid Swords (1995)
  • Mobb Deep: The Infamous (1995)
    Blahzay Blahzay: Blah, Blah, Blah (1996)
  • The Roots: Illadelph Halflife (1996)
  • DJ Shadow: Endtroducing (1996)
  • Dr. Octagon: Octagonecologyst (1996)
  • Jay-Z: Reasonable Doubt (1996)
  • Company Flow: Funcrusher Plus (1997)
  • The Notorious B.I.G.: Life After Death (1997)
  • Black Star: Mos Def & Talib Kweli Are Black Star (1998)
  • Gang Starr: Moment Of Truth (1998)
  • Dr. Dre: 2001 (1999)

2000er - heute

Hip Hop war schon in den frühen Nullerjahren auf dem besten Weg dahin, eine der wichtigsten, musikalischen Subkulturen zu werden. Nach und nach entstanden unzählige Unter-Genres, der Zugang zu Erfolg und Reichweite wurde durch das Internet vereinfacht und beschleunigt. Eine neue Generation von Hip-Hop-Künstler*innen versuchen – befruchtet durch technischen Fortschritt – neue Dinge wie etwa Cloud-Rap: Es ist bislang vor allem das Zeitalter der Komplexität und der Umbrüche.

Welche Alben dieser Ära sich unsere Leser ins Hip-Hop-Archiv wünschen:

  • Eminem: The Marshall Mathers LP (2000)
  • Quasimoto: The Unseen (2000)
  • Ghostface Killah: Supreme Clientele (2000)
  • Slum Village: Fantastic Vol.2 (2000)
  • Outkast: Stankonia (2000)
  • Jedi Mind Tricks: Violent by Design (2000)
  • Jay-Z: The Blueprint (2001)
  • Non Phixion: The Future is Now (2002)
  • Jedi Mind Tricks: Vision of Gandhi (2003)
  • Kanye West: Late Registration (2005)
  • Jay Dilla: Donuts (2006)
  • Kanye West: My Beautiful Dark Twisted Fantasy (2010)
  • Kendrick Lamar: 80 (2011)
  • Kendrick Lamar: Good Kid, M.A.A.d. City (2012)
  • Apathy: Connecticut Casual (2014)

Danke an 203 Blank, Hubert, Rafael, Sebastian, Martin, Michael, Tamehi, Kamran, Robrandt, Ulrich und Jörn für die tollen Einsendungen.