Wie der bayerische Innenminister Joachim Herrmann in einer Pressekonferenz in der Nacht mitteilte, befinde sich keine der verletzten Personen in Lebensgefahr. Der Sprengsatz sei um kurz nach 22 Uhr am Eingang zum Musikfestival Ansbach Open 2016 detoniert.

Ein 27-jähriger Syrer habe den Sprengsatz gezündet und sei dabei ums Leben gekommen, teilte die Polizei mit. Dem Tatverdächtigen sei zuvor der Eintritt zum Festivalgelände in der Ansbacher Innenstadt verwehrt worden, weil er kein Ticket hatte. "Wenn er mit dem Rucksack in die Veranstaltung gelangt wäre, hätte es bestimmt mehr Opfer gegeben", sagte Polizeivizepräsident Roman Fertinger. Der Mann habe den Sprengsatz in einem Rucksack bei sich getragen. In der Nacht waren 550 Polizei- und Rettungskräfte im Einsatz. Das Festival mit circa 2000 Besuchern wurde abgebrochen.

Der Tatverdächtige sei der Polizei wegen kleinerer Delikte bekannt gewesen. Zudem habe er zwei Mal versucht, sich das Leben zu nehmen, und sei in psychischer Behandlung gewesen. Der Mann habe vor zwei Jahren Asyl in Deutschland beantragt. Offenbar hätte er nach Bulgarien abgeschoben werden sollen.

Die Ursache für die Tat war bislang ungeklärt geblieben. Innenminister Herrmann sagte dennoch, er halte einen islamistischen Hintergrund für "naheliegend". Zurzeit werde das Telefon des 27-Jährigen von Experten ausgewertet.

Weder die Festivalbetreiber*innen noch die Künstler*innen, die am Sonntag auftraten, haben sich bislang zu dem Vorfall geäußert. Das Festival fand vom 22. bis zum 24. Juli auf der Reitbahn im Zentrum von Ansbach statt. Am Sonntagabend standen noch Joris auf der Bühne.