Memes können lustig sein, aber auch verstörend. Wie dieses hier: Das Bild zeigt eine Frau mit blutiger Nase, ihr Gesichtsausdruck ist verängstigt. Schlimmer als das Foto sind die Worte, die das Bild umgeben: "Er hat mir gesagt, dass ich ihm ein Sandwich machen soll. Hätte ich bloß auf ihn gehört".

Gar nicht lustig, fand die australische Journalistin Clementine Ford, die regelmäßig über häusliche Gewalt schreibt. Sie meldete das Bild unter dem Etikett "nervender und geschmackloser Humor". Doch Facebook löschte das Meme nicht. Es sei kein Verstoß gegen die Gemeinschaftsstandards zu erkennen.

Ford tweetet über den Vorfall, nicht zum ersten Mal. Bereits im Juni 2015 wurde sie für dreizig Tage auf Facebook gesperrt, nachdem sie anstößige und beleidigende Nachrichten männlicher Nutzer veröffentlicht hatte und einem Mann sagte, er solle sich verpissen. Ihre Wut sprach sie auf Twitter aus:

"Das regt mich richtig auf. Frauen werden online beleidigt und sie sind diejenigen, die dafür bestraft werden, weil sie darüber sprechen?"

Clementine Ford auf Twitter

Dort findet sie Anhänger, die sich ihrem Kampf gegen Facebook's absurde Post-Politik anschließen. Auch sie melden das Meme, das häusliche Gewalt verherrlicht.

Es wirkt, nach mehreren Anzeigen wird das Bild gelöscht.

Dieser Vorfall ist nicht der einzige Schandfleck auf Facebooks weißer Weste. Während Bilder von stillenden Müttern in der Vergangenheit gelöscht wurden, kursierten immer wieder gewaltvolle Videos auf der Plattform, die nur nach massenhaften Protesten entfernt wurden. Auch volksverhetzende und rassistsische Posts lässt das Unternehmen immer wieder durchgehen.