Im Urlaub kann man endlich mal dem gepflegten Nichtstun nachgehen und richtig ausspannen. Davon hat eine britische Großfamilie wohl noch nichts gehört. Die Familie verhielt sich wie die Axt im Walde: Neuseeländische Medien berichten von mehrfachem Diebstahl, Pöbeleien, Beleidigungen, Gewaltandrohung, Zechprellerei und mutwilliger Umweltverschmutzung.

So berichtet die neuseeländische Nachrichten-Webseite stuff  etwa, dass Mitglieder der Familie bereits Anfang Dezember bei einer Tankstelle in Albany verschiedene Dinge mitgehen ließen, unter anderem sogar einen Weihnachtsbaum, den zwei Kinder einfach aus der Tankstelle trugen. Der Tankstellenbetreiber Ankur Patel erinnert sich: "Es war schockierend. Ich konnte gar nicht glauben, dass die tatsächlich mit einem Weihnachtsbaum einfach so herausspazieren würden, insbesondere die Kinder." Wahrscheinlich dachte sich die Familie: Wenn schon dreist, dann aber richtig! Und so kamen sie nicht nur ein, sondern gleich zwei weitere Male zu der Tankstelle zurück.

"Da ist eine Ameise in meinem Essen"

Beim dritten Mal stellte ein Angestellter eine der Frauen, die auf einem Überwachungsvideo beim Diebstahl zu sehen war, zur Rede, doch sie wies die Vorwürfe von sich. Kurze Zeit später kam dann jedoch ein Mann zum Tankstellenmitarbeiter, behauptete, dass die Frau auf dem Video seine Ehefrau sei und bezahlte einige der gestohlenen Gegenstände, gab jedoch vor, die anderen Personen nicht zu kennen und verschwand wieder. Einige Zeit später griff die Polizei die Familie auf und die 26-jährige Tina Maria Cash musste sich vor Gericht für den Diebstahl von Sonnenbrillen, einem Seil und Energy Drinks verantworten. "Die taten so, als wäre es ihr gutes Recht, das alles zu tun", erinnert sich ein Mitarbeiter der bestohlenen Tankstelle.

Diese Fotos zeigen, dass Sport schöner ist als nur Schweiß und Anstrengung

Die Zeitung The New Zealand Herald berichtet außerdem, dass die Tourist*innen in verschiedenen Restaurants und Imbissen auf dreiste Weise versuchten, die Zeche zu prellen, beziehungsweise den Gesamtpreis für das bestellte Essen zumindest zu drücken. So sollen sie Ameisen ins Essen getan haben, um sich anschließend über die Insekten zu beschweren. So hatten sie einen Grund, nicht für ihre Bestellungen zu zahlen. Bei einem weiteren Restaurantbesuch soll die Gruppe Haare im Essen platziert haben, nachdem bereits der Großteil der Speisen verzehrt war. Erneut nutzten sie den Trick, um nicht für alle Gerichte zu zahlen.

Pöbeln, protzen und beleidigen

Zu einem perfekten Urlaub gehört für viele auch ein Strandbesuch, so auch für diese Familie. Doch statt entspannt die Sonne zu genießen, verdreckte die Gruppe den Takapuna-Strand in Auckland: Flaschen, Bierdosen und sogar Windeln ließen sie nach ihrem Besuch kreuz und quer verteilt am Strand liegen, wie das Online-Magazin The Cut weiß. Als andere Strandbesucher*innen sie darauf aufmerksam machten, reagierte die Gruppe empört und beleidigte die Anwesenden. Krista Curnow war an diesem Tag ebenfalls am Takapuna-Strand und  wurde von einigen Mitgliedern der Familie umringt, nachdem sie diese aufforderte, den Müll aufzuheben: "Vier oder fünf Frauen standen im Kreis um mich herum. Sie drohten mir Schläge an ... und ich bin rückwärts gegangen, um da raus zu kommen. Sogar die Großmutter und das Kind waren dabei und sagten, sie wollen meinen Kopf boxen", erinnert sie sich. In einem Video von dem Tag ist sogar zu hören, wie ein Junge ruft: "Ich werde eure Hirne rausschlagen."

Generell habe sich die Familie häufig unverschämt und rüpelhaft verhalten. All diese Vorfälle veranlassten die neuseeländischen Behörden letztendlich dazu, die temporären Visa der Gruppe aufzuheben und ihnen 28 Tage zu geben, das Land wieder zu verlassen. Offenbar kommen sie dieser Forderung auch nach, wie The Cut berichtet. Was genau die Familie zu derartig unverschämtem Verhalten veranlasst hat, ist nicht bekannt. Die feine englische Art war das jedenfalls nicht.