Dixi, oh, Dixi. Wie gerne wir Sachen mit dir machen. Wir gehen vor dich, in dich, auf dich. Immer bist du da, ob wir dich brauchen, oder nicht. Heute, Dixi, wollen wir dir dafür danken.

Es soll die geben, die deinen Sinn nicht verstehen, dich abstoßend finden und verschmähen. Ignoriere sie, denn sie wissen nicht, was alles in dir steckt. Wir hingegen wissen es genau und haben kein Problem damit.

Seit dich Fred im Jahr 1973 erfand, erfüllst du dein Soll. Immer im Dienste der Notdurft – und seit dich die Festival, liebes Dixi, für sich entdeckt haben, auch im Dienste des Schabernacks. Du stehst einfach da, willenlos, friedlich. Du lädst uns dazu ein, dich zu nutzen, als Klo, als Sache, als anarchisches Symbol. Vielleicht weißt du selbst es nicht, aber du zeigtest uns so vieles, das wir ohne dich nie erfahren hätten:

Du baust unseren Scham ab, du brichst Barrieren

Du zeigst, dass man alles schaffen kann und Personen auch auf engstem Raum miteinander klar kommen können: 18 Menschen drückten sich am Rock am Ring 2011 in dich hinein. Sie fühlten sich wohl in dir. Du schaffst es, dass wir die Nähe zu anderen und ihren Körperlichkeiten gerne auf uns nehmen.

Du veränderst uns nachhaltig zum Positiven

Wer dich betritt, wird nie wieder etwas Schlimmeres riechen. Das ist gut, weil es uns toleranter macht, gegenüber all den Gerüchen, die uns täglich begegnen. Wir alle wissen: Nichts stinkt so sehr wie du. Wer dich einmal von innen sah, wird sich verändern, wie Marco Wagner in seinem spektakulären Selbstversuch bewiesen hat.

Wegen dir beschäftigen wir uns mit unseren Abgründen

Durch dich, Dixi, geben wir unser Innerstes nach außen. Und wir beschäftigen uns damit, was tief in uns schlummert. Du machst es uns leicht, Angebote anzunehmen, die wir sonst nie angenommen hätten. So wie Steve-O, der sich auf Anfrage von Johnny Knoxville mit dir in luftige Höhen befördern ließ. Wegen dir gehen wir an unsere Grenzen und akzeptieren die Beschissenheit der Dinge.

Du treibst uns zu sportlichen Höchstleistungen

Mit was ließe sich besser die Zeit vertreiben, als mit Sport? Du, Dixi, bist unsere Sportmatte, wenn gerade keine zur Hand ist. Wir sehen dich und möchten uns plötzlich verausgaben – so wie diese Besucher*innen des Hurricane 2009, die dich kurzerhand zu ihrer Rennstrecke auserkoren haben.

Du bist immer dann zur Stelle, wenn wir dich brauchen

Alle 250 Meter bist du bei den beiden Festivals Rock am Ring und Rock im Park platziert. Du sorgst dafür, dass die (meiste) Notdurft dort landet, wo sie hingehört und nicht im Zelt der Nachbar*innen. Aber auch außerhalb der Festival-Saison erscheinst du manchmal einfach dann, wenn unser Körper dich am dringendsten braucht.

Du sorgst für politische Diskurse

In Graurheindorf bei Bonn sorgst du für Aufregung. Hier können die Busfahrer der Linie 605 dich für das nutzen, für das du bestimmt bist. Doch dem Bürgermeister bist du ein Dorn im Auge. Anwohner*innen wehren sich, denn ihnen gefällst du. Wie schon erwähnt: Es gibt die, die dich nicht mögen. Sie versuchen, dich zu bekämpfen, aber du bleibst einfach stehen.

Du inspirierst uns und weckst unseren Spieltrieb

Wegen dir verbringen Menschen stundenlang in virtuellen Welten, um dich, liebes Dixi, nachzubauen. Was der Youtuber Mifajomi da machte, ist eine Huldigung. Es zeigt außerdem, wie die durch dich hervorgerufene Faszination schon fortgeschritten ist: Eine Replika in Minecraft gleicht einem Altar.

Du machst uns kreativ, wegen dir beginnen wir zu dichten

Dieser Text zeigt es, aber auch das obige Lied: Du bringst unsere Kreativität zum sprudeln. Vier Musiker auf dem Hurricane 2013 dichteten dir ein Lied, das es nicht besser ausdrücken kann, was du für uns bist.

"Dixi-Klo, du bist eine Göttin für mich. Der Duft, deine Wärme – ich liebe dich."

Römisch Drei

Mehr bleibt nicht zu sagen. Danke, liebes Dixi, dass es dich gibt. Hab' eine schöne Festivalzeit – wir riechen uns!