"El Máximo Líder" – der größte Führer, wie ihn die Kubaner*innen nannten, hatte schon vor zehn Jahren die Staatsführung wegen seines schlechten Gesundheitszustandes schrittweise und schließlich vollständig an seinen jüngeren Bruder Raúl Castro (85) abgegeben.

Obwohl Kuba ein sozialistischer Ein-Parteien-Staat ist und es den etlichen Menschen dort – besonders nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1990 – wirtschaftlich nicht besonders gut geht, verehren viele Fidel Castro wie eine Vaterfigur. Er war es, der 1959 gemeinsam mit Che Guevara und russischer Hilfe durch eine Revolution den pro-amerikanischen Diktator Batista stürzte und damit den Einfluss der US-Amerikaner auf der Insel stoppte. Hunderttausende Kubaner*innen flohen allerdings auch vor dem Castro-Regime in die USA, was die Spannungen verschärfte.

Erst 2014 nahmen Kuba und die Vereinigten Staaten nach über einem halben Jahrhundert wieder diplomatische Beziehungen auf; auch das Handelsembargo ("el bloqueo") wurde gelockert.

Fidel Castro war mit einer Regierungszeit von 49 Jahren (1959 bis 2008) das am längsten regierende Staatsoberhaupt unserer Zeit. Angeblich soll es währenddessen um die 30 Attentatsversuche auf ihn gegeben haben, darunter auch vergiftete Zigarren. Fidel überlebte jeden davon – und starb nun im hohen Alter von 90 Jahren in Havanna.

Wer mehr über Fidel Castro wissen will, hier gibt es eine Dokumentation: