Im Javits Center in Manhattan, im Herzen New Yorks, wollte Clinton ihren Sieg feiern. Dafür war das Convention-Center am Vortag der Wahl mit riesigen US-Flaggen dekoriert worden, Clinton sollte auf eine Bühne in der Form der USA steigen. Tausende ihrer Anhänger*innen waren gekommen, um bis spät in die Nacht zu feiern und schließlich ihre neue Präsidentin zu bejubeln.

Doch noch vor der Bestätigung, dass Donald Trump als Sieger der Wahl hervorgehen sollte, brach Clintons Team die Party ab. Statt Hillary Clinton trat ihr Wahlkampfleiter John Podesta auf die Bühne. "Hört mir zu", sagte der 67-Jährige freundlich, aber bestimmt, "jeder sollte nach Hause gehen und schlafen, wir haben morgen mehr zu sagen."

Podesta bedankte sich im Namen von Clinton für die Unterstützung aller Wähler*innen und wies darauf hin, dass nach wie vor jede Stimme zähle – aber mit dem fehlenden Auftritt von Clinton wurde allen bewusst, dass es keine Siegesfeier geben würde. Viele Anhänger*innen brachen in Tränen aus.

Auf Twitter nutzen nun vor allem Trump-Anhänger*innen die Gelegenheit, gegen Clinton zu wettern. Die Stimmung: Clinton war feige; Sie hatte nicht die Größe, öffentlich den Sieg von Trump vor ihren Anhänger*innen einzugestehen; Sie hat ihre treuesten Supporter hängen lassen.