Mithilfe dieses Umwelt-Fahrplanes möchte der französische Präsident François Hollande "Frankreich zu einer Vorbild-Nation in Sachen Reduktion von Treibhausgas-Emissionen, alternativer Energiemodelle und erneuerbarer Energiequellen machen". Der Fahrplan wurde im August 2015 im Hinblick auf die UN-Klimakonferenz COP21 konzipiert, die Ende 2015 in Paris stattfand.

Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung

Anfang 2016 überraschte Frankreich dann mit der Umsetzung mit seinen umweltpolitischen Ambitionen. Erst im Mai gab das französische Parlament bekannt, dass Frankreichs Supermärkte in Zukunft keine Lebensmittel mehr wegwerfen dürfen. Stattdessen sollen die nicht (mehr) marktkonformen Nahrungsmittel gespendet oder anderweitig verwendet werden. Mit diesen Regelungen strebt Frankreich an, die nationale Lebensmittelverschwendung bis 2025 zu halbieren.

Im Juli erließ die Regierung die nächste Maßnahme für ein umweltfreundlicheres Frankreich: Vom 1. Juli an dürfen keine dünnen Plastik-Einkaufstüten mehr angeboten werden. Die Bevölkerung befürwortete das Gesetz, berichtete der Deutschlandfunk.

"Das Verbot wird der Umwelt guttun. Ich bemühe mich schon länger, beim Einkaufen auf Einwegtüten zu verzichten."

Während die Umweltschützer*innen Frankreichs vermutlich kleine Freudensprünge machen, stellt sich die europäische Plastikindustrie gegen die Pläne. Ein Sprecher des internationalen Verpackungs-Unternehmens "Pack2Go" sagte der Nachrichtenagentur Associated Press: "Wir bitten die Europäische Kommission, das Richtige zu tun und gerichtliche Schritte gegen Frankreich einzuleiten, weil es europäisches Recht verletzt. Wenn sie das nicht tun, werden wir es tun."

Deutschland hinkt derweil hinterher: Bisher gibt es keine vergleichbaren Gesetze. Anfang 2016 einigte sich das Umweltministerium und der Einzelhandel lediglich darauf, dass Plastiktüten künftig Geld kosten werden. Dies hielt der Handelsverband Deutschland in einer freiwilligen Selbstverpflichtung Ende April fest.