Rot betupfte Plastiktischdecken statt Tischläufer aus Leinen. Plastikverpackungen statt Porzellan. Lasagne und Bolognese statt Hummer und schwarzer Trüffeln.

Als Jounalist*innen, Filmteams und Gourmets in der Route de la Chapelle in der Brasserie und Bar Le Bouche à Oreilles einkehrtenstaunten sie: Diesen Anblick hätten sie von einem mit Michelin-Stern ausgezeichneten Restaurant wohl nicht erwartet.

Die Imbissbesitzerin Véronique Jacquet sagte: "Plötzlich hat es uns umgehauen. Reporter kamen in den Laden und mein Sohn, der in Paris lebt, rief an. Er lachte sich halbtot. Stammkunden und Freunde meldeten sich und fragten, warum ich ihnen nichts von der Auszeichnung erzählt habe."

Bon appétit!

Kurz darauf rief ein Vertreter des Guide Michelin an, um sich für das Aufgebot zu entschuldigen: Sie hatten die Brasserie mit einer Lokalität mit dem gleichen Namen in der Nähe von Paris verwechselt. Auch die Adressen sind sich ähnlich: Das noble Le Bouche à Oreilles befindet sich allerdings in der Impasse de la Chapelle in Paris.

Aymeric Dreux, der Besitzer des Pariser Nobelrestaurants nahm das Missverständnis mit Humor. Dem Daily Telegraph sagte er: "Ich habe Madame Jacquet in Bourges angerufen. Wir haben beide darüber gelacht und ich habe sie in unser Restaurant eingeladen, damit sie unsere Küche mal kosten kann." Außerdem versicherte er, dass er, wenn er mal in der Nähe von Bouges sein sollte, auch für ein Mittagessen und ein Bier in ihrem Café vorbeikommen werde.

Da wird sich Imbissköchin Penelope Salmon bestimmt freuen. Sie hätte zwar nie von einem Michelin-Stern geträumt, aber versicherte: "In meinen Gerichten steckt immer eine Menge Liebe."