"Sie zerstören ein Monument, das der indigenen Bevölkerung Arizonas heilig ist, damit sie ihre rassistische Mauer bauen können", twittere der Demokrat Raúl Grijalva.

Ende des Jahres 2019 begannen im US-Bundesstaat Arizona die Bauarbeiten des Grenzzauns, der zwischen den USA und Mexiko entstehen soll. Laut Angaben des demokratischen Abgeordneten Raúl Grijalva wurden dabei indigene Stätten beschädigt.

"Sie zerstören ein nationales Monument, das der indigenen Bevölkerung Arizonas heilig ist, damit sie ihre rassistische Mauer bauen können", twitterte der Politiker vergangene Woche. Betroffen ist offenbar das direkt im Grenzgebiet gelegene Organ Pipe Cactus National Monument.

Dabei handelt es sich um ein international anerkanntes Naturschutzgebiet, das neben seltenen Pflanzen- und Tierarten Ahnengedenkstätten der Tohono O’odham Nation, einer indigenen Bevölkerungsgruppe Arizonas, beherbergt.

Laut Angaben Grijalvas wurden Teile des Monument Hills gesprengt, auf dem sich eine indigene Grabstätte befindet. Ein*e Pressesprecher*in des US-Zolls sowie des Grenzschutzes bestätigten gegenüber der Washington Post, dass kontrollierte Sprengarbeiten in dem Gebiet vorgenommen wurden. Die Sprengarbeiten dienten der Vorbereitung des Mauerbaus.

Die Mauer zwischen den USA und Mexiko war eines der wichtigsten Wahlversprechend Trumps. 2019 verkündete er, dass bis Ende 2020 neue Mauerabschnitte in der Länge von 400 bis 500 Meilen entstehen sollen. Das Department of Homeland Security schätzt, dass die Realisierung des Projekts mehr als 20 Milliarden Dollar kostet könnte.

200 Jahre alte Kakteen werden zerstört

Die*der Pressesprecher*in sagte, dass bei den Sprengarbeiten eine sogenannte Umweltüberwacher*in anwesend sei. The Intercept sagte Grijalva, dass er kein Vertrauen darin habe, dass diese Person Rücksicht auf die heiligen Stätten nehme.

Er wirft der zuständigen Behörde, dem Department of Homeland Security, vor, die indigene Bevölkerung nicht über etwaige Arbeiten konsultiert zu haben. "Diese Verwaltung trampelt auf der Geschichte der indigenen Bevölkerung herum – und, um es scharf auszudrücken, auf deren Vorfahren", sagte Grijalva der Washington Post.

Nicht nur die Gedenkstätten, auch schützenswerte Natur wird durch die Bauarbeiten bedroht. Laiken Jordahl arbeitet für das Zentrum für biologische Diversität. Er war vor Ort und berichtete der Washington Post: "Es ist erschreckend: Sie pflügen uralte Saguaro-Kakteen um, 200-Jahre-alte Kakteen, kleingeschlagen wie Feuerholz."

Die Pflanze habe auch eine wichtige Bedeutung für die indigene Bevölkerung für sie seien die Kakteen eine Verkörperung ihrer Vorfahren, so Jordahl. "Es ist sehr traurig, zu sehen, wie sie in Laub verwandelt werden."