Die meisten von uns haben sich wohl schon mehrfach darüber geärgert: In den sozialen Medien reden alle über dieses eine neue Musikvideo, es trendet auf Twitter und taucht ständig im Facebook-Feed auf. Aufgeregt suchst du es auf Youtube, klickst es an und:

"Dieses Video ist in Deutschland leider nicht verfügbar, da es Musik enthalten könnte, über deren Verwendung wir uns mit der GEMA bisher nicht einigen konnten. Das tut uns leid." Ja, uns auch. Verdammt nochmal!

Die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (GEMA) war bisher der Grund, warum die Menschen in Deutschland immer ein Stück weit hinter der restlichen Welt hinterherhinkten. Zumindest was Videos auf Youtube anging, wo die Gema den Nutzer*innen eine rote Sperrtafel ins Gesicht hielt. Jetzt ziehen wir aber endlich gleich auf, denn Youtube und Gema konnten sich auf einen Lizenzvertrag einigen.

Ab sofort zahlt die Google-Tochter eine Abgabe an die Gema, damit wir ENDLICH vollen Zugang zu allen Youtube-Videos haben. Wie hoch dieser Beitrag ist, halten beide Seiten noch geheim.

Seit 2009 gab es zwischen der Google-Tochter und der deutschen Rechteverwertungsgesellschaft einen Streit darüber, wie mit dem Online-Abruf von Musikvideos rechtlich umgegangen werden soll: Soll Youtube die Verantwortung über die dort hochgeladenen Inhalte übernehmen, oder ist es bloß eine Plattform, welche die Inhalte der Nutzer*innen verbreitet? Ein Streit, der zuletzt wieder im Januar diesen Jahres vor Gericht landete.

Youtube selbst nannte es eine "bahnbrechende Vereinbarung", der Gema-Direktor für Sendung und Online, Thomas Theune, einen "Meilenstein", wie die Welt berichtet. Die Entscheidung würde den "rund 70.000 Komponisten, Textdichtern und Verlegern endlich eine Beteiligung für die Nutzung ihrer geistigen Schöpfungen auf Youtube bieten".