"Wir erleben derzeit das größte globale Artensterben seit dem Ende der Dinosaurier – und der Mensch ist die Ursache"

Eberhard Brandes, Vorstand WWF Deutschland

Das Zitat muss man sich mal reinziehen. Und doch scheint der Mensch kaum dazu zu lernen. Wir besiedeln die Erde, breiten uns immer weiter aus und verdrängen andere Spezies.

Seit Neuestem bedroht vom Aussterben: die Giraffe. Die globale Population schrumpfte von 155.000 Tieren im Jahr 1985 auf 97.000. Das zeigt die just veröffentlichte Rote Liste der Weltnaturschutzunion IUCN in Cancun, Mexico. Giraffen sind die größten auf dem Land lebenden Tiere. Sie haben ihren natürlichen Lebensraum im Süden und Osten Afrikas, kleinere Populationen gibt es auch im Westen und Zentralafrika. Die Tiere sterben, weil sie von Wilderern erschossen werden oder durch wachsende Städte und Landwirtschaft ihren Lebensraum verlieren.

Auch viele Vogelarten sind vom Menschen bedroht. Manche sterben aus, noch bevor wir sie genau untersucht haben. 13 der jüngst entdeckten Vogelarten seien bereits ausgestorben, teilt die IUCN mit. Andere sind gefährdet, weil sie bei Menschen beliebt sind: Afrikanische Graupapageien (Psittacus erithacus) beispielsweise, können dank ihrer hohen Intelligenz unsere Sprache imitieren. Das macht sie zum Verkaufsschlager – und zu beliebten Jagdobjekten.

Insgesamt wurden bislang 85.604 Tier- und Pflanzenarten für die Rote Liste der IUCN untersucht. Davon sind 24.307 bedroht. Auch wilde Verwandte von Gerste, Hafer und Sonnenblumen stehen auf der Roten Liste. Sie gelten als wichtige Genquelle für neue Nutzpflanzen.