Häufig bestimmen unsere Smartphones und die sozialen Medien unseren Alltag: Immer, wenn wir mal gerade nichts zu tun haben, wandert unser Blick zum Display und wir tauchen ein in die Welt von Facebook, Instagram und Co. – sei es in der U-Bahn, im Supermarkt oder zu Hause auf dem Sofa. Wie sehr uns die Digitalisierung mittlerweile in der Hand hat und kontrolliert, zeigt der deutsche Künstler und Illustrator Sergio Ingravalle in seinen Illustrationen. Auf seinem Instagram-Account namens maivisto und auf seinem persönlichen Blog teilt der in Bielefeld lebende Illustrator seine Arbeiten mit über 14.000 Follower*innen.

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Sergio nennt seine Illustrationen Mindshots, was so viel wie Geistesblitze bedeutet. Sie sind alle in einem ähnlichen Stil gehalten, changieren farblich zwischen Rot, Schwarz und Grau – und stimmen die Betrachter*innen nachdenklich. Sergio spielt mit Themen wie Digitalisierung, Beziehungen in Zeiten von Smartphones, Sensationsgeilheit und dem Druck, den soziale Medien auf uns auswirken.

Die Ideen kommen einfach so

Die Idee, Illustrator zu werden, kam Sergio 2010 auf einer Reise von Sydney nach Peking: "Ich lernte so viele tolle Künstler und Designer kennen und wusste einfach, dass ich mich, sobald ich zurück in Deutschland bin, der Illustration zuwenden werde", schreibt er auf der Onlineplattform Bored Panda. Er sei zunächst auf der Suche nach seinem eigenen, persönlichen Stil gewesen, nach einem schnellen, plakativen Weg, die Bilder und Gedanken aus seinem Kopf heraus zu bekommen. Die Idee zu den Mindshots war geboren: "Der Titel entstand, weil mir die Ideen oft einfach so kommen, beim Arbeiten, beim Reden, beim Filmgucken, beim Abhängen mit Freunden oder während ich gelangweilt im Wartezimmer sitze. Einige sind sozialkritisch, andere sind wiederum einfach nur absurd." Mittlerweile hat Sergio bereits so viele Mindshots-Illustrationen zusammen, dass er 50 davon in einem gleichnamigen Buch veröffentlichte.