Im Central Park in New York stehen unzählige Statuen von Männern. Oder von fiktiven Frauenfiguren, wie zum Beispiel die Titelfigur aus dem Buch Alice im Wunderland. Nun wurde dort eine Statue der Künstlerin Meredith Bergmann enthüllt, die erstmals drei reale, historische Frauen zeigt. Bergmann hatte zuvor fast sieben Jahre gemeinsam mit der NGO Monumental Women dafür gekämpft.

Die abgebildeten Frauen sind Susan B. Anthony, Elizabeth Cady Stanton und Sojourner Truth. Sie gelten als drei der wichtigsten Wegbereiterinnen für die Einführung des Wahlrechts für Frauen in den USA. Im 19. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten ist heute allen Frauen in den USA das Recht garantiert, bei Wahlen abzustimmen. Dem voraus gingen ein jahrzehntelanger Kampf und Proteste über mehrere Generationen. Am 4. Juni 1919 verabschiedet und am 18. August 1920 ratifiziert, besteht das US-Frauenwahlrecht mittlerweile seit 100 Jahren. Zwar war es Frauen in einzelnen Bundesstaaten bereits zuvor erlaubt, zu wählen, doch erst mit dem 19. Zusatzartikel galt das Recht landesweit.

Um die Frauen dieser Statue zu ehren, gibt es nichts Wichtigeres, als wählen zu gehen.
Hillary Clinton bei der Enthüllung der Statue

Wer waren die drei Frauen?

Susan B. Anthony (1820-1906) setzte sich laut

National Women's History Museum gegen Sklaverei ein und wurde 1856 Mitglied in der American Anti-Slavery Society im Staat New York. Sie wurde für ihre Stimmabgabe bei der Präsidentschaftswahl 1872 verurteilt und erst vor Kurzem bei einer Feier zum 100. Jahrestag des Wahlrechts für Frauen von US-Präsident Donald Trump posthum begnadigt.

Elizabeth Cady Stanton (1815-1902) war Autorin, Dozentin und Philosophin der Frauenrechts- und Wahlrechtsbewegungen. Sie formulierte die Agenda für Frauenrechte, welche die Forderungen im Kampf bis weit ins 20. Jahrhundert bestimmen sollte. Ihre Ansichten galten teilweise als elitär und rassistisch.

Sojourner Truth (1797-1883) war eine ehemalige versklavte Frau und im 19. Jahrhundert vehemente Verfechterin der Bürger*innen- und Frauenrechte. Sie war außerdem Teil der Bewegung zur Abschaffung der Sklaverei. Ihre Arbeit im US-amerikanischen Bürgerkrieg brachte ihr 1864 eine Einladung zu einem Treffen mit Präsident Abraham Lincoln ein.

Enthüllt wurde die Statue am Mittwoch von der früheren demokratischen Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton: "Um die Frauen dieser Statue zu ehren, gibt es nichts Wichtigeres, als wählen zu gehen", kommentierte sie die Einweihung des Denkmals und nahm damit Bezug auf die kommende US-Präsidentschaftswahl am 3. November.