"Pornhub arbeitet hart, um täglich Millionen von Menschen glücklich zu machen." Ihre Mitarbeiter*innen seien ihnen dabei unabdingbar, schreibt das Unternehmen Pornhub auf seiner Website. Trotzdem sind nur 20 bis 30 Prozent der Stellen von Frauen besetzt. Deshalb schreibt das Unternehmen nun ihr zweites "Pornhub Cares Stipendium" im Wert von 25.000 Dollar aus.

Um dieses Stipendium zu bekommen, sollte die Bewerberin eine Tätigkeit im wissenschaftlichen, technologischen, mathematischen oder Ingenieur-Bereich anstreben, einen Grade Point Average (amerikanischer Notendurchschnitt) von 3.0 (entspricht einer deutschen 2,0) haben  – und vor allem "awesome" sein. In den Bewerbungsmaterialen sollen die Mitstreiter*innen in einem Video und in einem 1.000 bis 1.500-Wörter Essay festhalten, was sie für eine bessere Welt tun möchten – von erotischen Material soll dabei abgesehen werden.

Pornhub Cares: die Wohltätigkeitsinitiative der Porno-Plattform

Getragen wird das Stipendium von Pornhub Cares – der Wohltätigkeitsinitiative der internationalen Porno-Plattform, welche unter anderem auch in die Rettung der Wale und in Kooperationen mit der Tierrechtsorganisation PETA investiert. Offiziell soll Pornhub Cares den "philantrosophischen" Überbau von Pornhub bilden, um die Tätigkeiten des Erotik-Unternehmens mit wohltätigen Initiativen zu klassifizieren. Flach formuliert: Pornhub Cares soll das Image den "Erotik-Schmuddel-Unternehmens" aufpolieren.

Schöner Versuch. Aber was gibt das Stipendium wirklich her? Das Online-Magazin Vice schreibt, dass die angekündigten 25.000 Dollar gerade mal die Kosten einer sehr günstigen amerikanischen Uni decken würde. Zudem gäben die Mitteilungen von Pornhub Cares nur vage Informationen darüber, wie die Unterstützung konkret aussieht und wie mit dieser das Ziel der Weltverbesserung erreicht werden sollte.

Wer allerdings für die Stiftung spricht, ist die Geschichte von MaryAnn Uribe. Die zweifache Mutter aus San Antonio, Texas, setzte sich letztes Jahr gegen 1.000 andere Bewerber*innen durch und gewann das Stipendium für sich. Das Geld konnte die 48-Jährige gut gebrauchen: Nach einem Mordversuch auf sie, erlitt sie psychische Störungen und musste deshalb ihr Studium abbrechen, wie die britische Dailymail schreibt. Mithilfe des Stipendiums konnte sie es wieder aufnehmen.