"Der, die, das. Wer, wie, was? Wieso, weshalb, warum? Wer nicht fragt bleibt dumm!" Es gibt sie noch, die zotteligen Puppen der Sesamstraße. Sie essen Kekse, singen und erklären Kindern spielerisch die Welt. Nur, die Sendung sieht heute nicht mehr ganz so aus, wie wir sie vielleicht aus unserer Kindheit kennen. In der deutschen Version treten Sternchen wie Lena Meyer-Landrut als Gastprotagonist*innen auf und die Welt der Muppets ist animiert.

Die amerikanische Version der Sesamstraße etablierte 2015 unter dem Claim See amazing in all children eine neue Initiative, die Sesame Street with Autism. In diesem Zuge fand auch Julia ihren Weg in die Sendung. Schon seit über einem Jahr existiert ihr Charakter in den Serienbüchern und auf YouTube. Am 10. April feiert sie nun ihren ersten Auftritt in der offiziellen Fernsehserie. "Julia ist autistisch", schreibt die Kinderserie auf ihrer Webseite, "sie ist auch eine sehr gute Sängerin und kann sich immer alle Liedertexte merken ... wie zum Beispiel das Lieblingslied der Sesamstraße Sunny Days."

Autismus ist eine genetisch bedingte Entwicklungsstörung, deren Betroffene in unserer Gesellschaft mit Vorurteilen und Missverständnissen kämpfen. In Amerika ist jedes 86. Kind von Autismus betroffen, heißt es auf der Webseite der Initiative. Oft würden autistische Kinder aufgrund ihrer wahrgenommenen Andersartigkeit von ihren Mitschüler*innen nicht akzeptiert und gehänselt. Es gibt zwar zahlreiche Initiativen, trotzdem aber bleiben Stereotype und Unsicherheit im Umgang mit autistischen Menschen.

Die neue Serienfigur Julia hingegen wird von ihren flauschigen Freunden in der Sesamstraße freundlich willkommen geheißen und für ihre außergewöhnlichen Talente gelobt. Den kleinen Zuschauer*innen soll so spielerisch vermittelt werden, was Autismus eigentlich bedeutet und warum sich autistische Kinder manchmal anders verhalten.

Wer sich weiterhin über Vorurteile und Missverständnisse zum Thema Autismus informieren möchte, findet hier Antworten.