Scrollt man sich durch den Feed von Instagram, scheint der gesunde Lebensstil im Alltag vieler Menschen angekommen zu sein: Yoga-Challanges, Sportklassen, Wandern, Diäten, Fasten, Matcha Bowls und grüne Smoothies. Hashtags wie #healthylifestyle, #healthyeating oder #healthyliving zeichnen das Bild einer Gesellschaft, in der Gesundheit an erster Stelle steht.

Entgegen der öffentlichen Wahrnehmung sinkt der Anteil der Menschen die bewusst auf Bewegung, Ernährung, Nikotin- und Alkoholkonsum sowie auf geringen Stress achten im Vergleich zum Vorjahr – das sagt zumindest der Gesundheits-Report der Deutsche Krankenversicherung (DKV)-Versicherung. Waren es vor zwei Jahren noch elf Prozent, die den Richtwert für ein gesundes Leben erreichten, schaffen es dieses Jahr nur noch neun Prozent der in Deutschland lebenden Menschen. Interessant ist auch, dass Eigen-und Fremdwahrnehmung weit auseinandergehen. Denn 61 Prozent der Befragten schätzen ihren Gesundheitszustand aktuell mit "gut" oder "sehr gut" ein.

Wer gilt als rundum gesund?

Für den Bericht wurden fast 2.900 Deutsche ab 18 Jahren am Telefon interviewt. Als rundum gesund gilt laut Studie:

  • wer nicht raucht
  • keinen Alkohol oder nur gelegentlich ein Glas Bier oder Wein trinkt
  • keinen Stress empfindet oder diesen ausgleichen kann
  • wer zwei Drittel der Ernährungsempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) umsetzt
  • die (Mindest-)Aktivitätsempfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) – also etwa 150 Minuten flottes Gehen oder 75 Minuten Rennen pro Woche– erreicht.

In Hamburg und Sachsen erreichen die meisten Menschen alle Richtwerte zum gesunden Leben. 12 Prozent der Befragten erfüllen hier alle Empfehlungen in den Bereichen körperliche Aktivität, Ernährung, Rauchen, Alkohol und Stressempfinden. Brandenburg und Schleswig-Holstein belegen den zweiten Platz, gefolgt von Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz/Saarland, Thüringen und Nordrhein-Westfalen. Im Mittelfeld liegen Berlin, Mecklenburg- Vorpommern, Baden-Württemberg und Bayern. Hessen findet sich auf dem letzten Platz.

#unhealthylifestyle

Die Studie zeigt auch, wo die Menschen in Deutschland am ungesündesten leben – zum Beispiel, in welchem Bundesland am häufigsten geraucht wird. Am meisten Menschen rauchen in Mecklenburg-Vorpommern, gefolgt von Schleswig-Holstein, Berlin und Bayern. Am wenigsten gequalmt wird hingegen in Hessen, Baden-Württemberg und Hamburg.

Ein Funfact noch zum Schluss: Der Berliner*innen lieben es zu sitzen. Ganze 518 Minuten – das entspricht 8,6 Stunden – sitzen sie durchschnittlich pro Wochentag. In Sachsen-Anhalt im Gegensatz dazu nur 426 Minuten – also 7,1 Stunden.