Die First United Methodist Church, kurz FUMC, in Austin, Texas, hat in der Gemeinde abgestimmt und entschieden: Es werden keine Trauungen mehr in der Kirche stattfinden, solange nicht auch gleichgeschlechtliche Paare in den Bund der Ehe treten dürfen. Insgesamt stimmten 93 Prozent der Gemeindemitglieder für dieses Zeichen. Auch die Pastorin Taylor Fuerst scheint mit dieser Entscheidung zufrieden zu sein: "Unsere Gemeinde stimmte mehrheitlich dafür nicht für Dinge oder Prinzipien einzustehen, sondern für Menschen."

Die FUMC wurde 1840 gegründet und versteht sich selbst als eine integrative, christliche Glaubensgemeinschaft, die traditionelles Beten mit fortschrittlicher Theologie verbindet. Obwohl der oberste Gerichtshof der USA im Jahr 2015 die gleichgeschlechtliche Ehe legalisierte, erlaubt die United Methodist Chruch, die in den USA über sieben Millionen Mitglieder hat, die Trauung gleichgeschlechtlicher Paare hingegen nicht.

Ein starkes Zeichen

Gemeindemitglied Kaycee Crisp findet diese Unterscheidung nicht fair. Sie und ihr Mann Brandon heirateten vor sieben Jahren in der FUMC: "Die Tatsache, dass ich diese Rechte habe nur weil ich heterosexuell bin, begann sich unfair und unangenehm für mich und viele andere anzufühlen."

Inspiriert wurde die Aktion von drei gleichgeschlechtlichen Paaren, die zwar alle Gemeindemitglied sind, ihre Hochzeit jedoch nicht in der Gemeinde feiern konnten. Fuerst findet das bedenklich: "Ihre Hochzeiten waren freudige, wunderschöne Ereignisse, aber es tat weh diesen Schatten der Ausgrenzung über so vielen Menschen zu haben." Nach der Abstimmung werden nun nur noch die Ehen vollzogen, die bereits zuvor geplant wurden. Ansonsten hat man sich dafür entschieden, nur mehr Segnungen und Gebete auszusprechen.