Am Donnerstag beginnt die Fußballweltmeisterschaft in Russland. Etwa 1,5 Millionen Tourist*innen werden laut der russischen News-Agentur Tass während des vierwöchigen Events im Land erwartet. Und die Russ*innen sind vorbereitet. Damit sich die Neuankömmlinge möglichst wohlig warm und willkommen fühlen, sollen sie angelächelt werden. Besser und öfter als sonst. Dafür wurden spezielle Schulungen entwickelt.

Die Angestellten der größten russischen Firmen, darunter die staatliche Bahngesellschaft, Fifa und die Moskauer Metro, sollen sich laut der BBC antrainieren, höflicher und entgegenkommender zu Besucher*innen aus dem Ausland zu sein. Genauer: Sie sollen mehr lächeln. Denn geht man nach dem gängigen Klischee, sind Russ*innen nicht gut darin, mit einem natürlichen Lächeln auf fremde Personen zuzugehen. Es gehöre schlicht nicht zu ihren sozialisierten Gewohnheiten. Mit den neu erlernten Lächel-Fähigkeiten soll Missverständnissen vorgebeugt und entsprechende Stereotype aufgebrochen werden.

Lächeln wird in Russland als befremdlich empfunden

Wer in Russland zu viel lächelt, kann unter Umständen in Schwierigkeiten geraten. Die russische Regisseurin Yulia Melamed berichtet der BBC, dass ein Polizist sie einmal aufgehalten und nach dem Ausweis gefragt habe. Der Grund? Weil sie gelächelt hätte. "Das hat er wortwörtlich gesagt. Weil es hier seltsam ist, lächelnd auf der Straße zu gehen. Es hat seltsam und verdächtig ausgesehen", sagt sie.

Die russische Psychologin Elnara Mustafina erklärt in demselben Video: "Russen lächeln normalerweise nicht. Wir müssen ihnen das beibringen, wir müssen ihre Einstellung ändern." Dafür sei unter anderem wichtig, beim Lächeln Zähne zu zeigen.

In diesem Sinne: пожалуйста улыбнитесь! Bitte lächeln!