Alle Jahre wieder der Jahresende-Horror: Grußkarten, Geschenke, Termine, Deadlines, fleißiges Vorarbeiten für die Feiertage ... Kein Wunder, dass sich circa ein Drittel der arbeitenden Bevölkerung laut Umfragen in der Vorweihnachtszeit besonders gestresst fühlt. Jetzt in den Urlaub zu fahren ist keine Option, weil es erstens noch mehr Vorbereitungszeit beansprucht und zweitens auch Geld kostet, das sehr wahrscheinlich für Weihnachtsgeschenke eingeplant ist.

Aber nicht verzagen. Es gibt ein paar kleine Tricks und Kniffe, die dir eventuell helfen können, mit dem Job-Stress in der Vorweihnachtszeit klarzukommen.

Smartphone weg, Hose aus

Statt permanent auf Mails zu lauern und dich dabei zu verzetteln, lieber feste Zeitfenster für Posteingangs-Check und Beantwortung einplanen. Zum Beispiel einmal morgens beim Kaffee, einmal vor- und einmal nach der Mittagspause, einmal beim Nachmittagskaffee und vor Feierabend. Wer sich ständig vom Pling! ablenken lässt, braucht länger für alles. Und wenn’s wirklich, wirklich wichtig ist, werden die betreffenden Personen schon zum Telefonhörer greifen. Wie früher.

Ähnliches gilt fürs Handy. Stummschalten, umdrehen, vergessen. Es sei denn, es gibt zu erwartende (Notfall-)Anrufe aus Kita, Schule, Krankenhaus oder Pflegeheim. Das heißt nicht, das Smartphone mit lautem Befreiungsgeheul aus dem Fenster schmettern zu müssen, aber ab und an mal liegen lassen, vor allem bei der Arbeit oder beim Beisammensein mit Freund*innen und Familie, das schadet nicht. Ganz echt.

Und wer auch zu Hause den Job-Stress nicht richtig vergessen kann – kleine Rituale können helfen, klarer zwischen Arbeit und Freizeit zu trennen. Also beispielsweise: reinkommen, Hose aus, Kerze an. Eine Tasse Tee trinken. Mit der Katze spielen. Den Hund ausführen. Erst zum Sport, dann nach Hause. Oder einkaufen, alles stehen und liegen lassen und was Schönes kochen.

Veränderungen gegen Job-Stress

Wie wäre es mit ein paar Anpassungen des Tagesablaufes? Das können so kleine Dinge sein wie einen anderen Weg zur Arbeit nehmen; erst Kaffee holen und dann anfangen (oder umgekehrt); früher oder später Mittagspause machen und mal nicht am selben Tisch in der Kantine sitzen, sondern rausgehen. Gehirne mögen Neues, sie arbeiten dann konzentrierter und kreativer, haben Wissenschaftler*innen herausgefunden.

Das Umfeld hat einen großen Einfluss darauf, wie Menschen sich fühlen – auch im Job. Den Schreibtisch aufräumen und entrümpeln, alles ganz minimalistisch leer halten, einen Weihnachtsstern aufstellen, eine LED-Lichterkette aufhängen, oder sogar mal aus der Cafeteria heraus arbeiten. Was immer dich inspiriert und gegen den Job-Stress hilft, ist gut.

Sorry, aber Bewegung tut gut

Es muss ja nicht gleich überambitioniertes Marathon-Training sein, aber jeden Tag ein halbes Stündchen an der frischen Luft spazieren gehen, tut der Seele gut. Dem Kopf auch. Und dem Körper erst recht. Und nein, ein Bummel über den Weihnachtsmarkt zählt nicht!

Wer einen Büro-Job hat, kann zwischendurch einfach öfter mal vom Schreibtisch aufstehen und rumlaufen, ein bisschen stretchen schadet auch nicht, weiß die Forschung. Vielleicht gibt’s bei dir ja auch eine Mittagspausen-Sport-Gelegenheit.

Freund*innen und Hobbys

Ja, schon klar. Netflix und Co entspannen. Aber die Wahrheit ist: Wer jeden Abend völlig platt vorm Bildschirm abhängt, bleibt dabei passiv und lädt nicht wirklich auf. Aktive Tätigkeiten, die das Gehirn fordern – von Lego und Modellbau über Makramee oder zeichnen bis hin zu Häkeln – tun der Seele gut.

Außerdem: Geselliges Beisammensein mit engen Freund*innen oder der Familie kann, je nach eigenem Introvertierungsgrad und Ausmaß der familiären Dysfunktionalität, auch mal recht erbaulich sein und gegen Job-Stress helfen. Finde die für dich passende Gesellschaft und Dosis und dann macht’s euch gemütlich, redet und lacht miteinander, habt euch gern. Teilt Geschichten, Kekse und Gefühle. Es geht in der Vorweihnachtszeit, oh Wunder, gar nicht immer nur um Shopping, Erledigungen, Job-Stress und Deadlines. Sondern um die Liebe.