Mit Bier auf die überstandene Klausur anstoßen und jeden Freitag mit Berentzen Apfel in die Nacht starten? Das gilt bei Jugendlichen immer seltener als cool. Sie trinken so wenig Alkohol wie nie, wie eine Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zeigt.

Für die Studie wurden 7.002 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 12 und 25 Jahren befragt. Etwa zwei Drittel der 12- bis 17-Jährigen gaben an, schon einmal Alkohol probiert zu haben. Allerdings tranken nach eigenen Angaben nur 8,7 Prozent der Befragten regelmäßig, also mindestens einmal pro Woche. Damit erreicht der Alkoholkonsum von Jugendlichen in Deutschland einen historisch niedrigen Wert. Auch das sogenannte Rauschtrinken ist im Vergleich zu den Studien der vorangegangenen Jahre zurückgegangen.

Junge Erwachsene trinken mehr

Für diese positive Entwicklung macht die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung die Präventionsarbeit von Verbänden und in Schulen verantwortlich. Doch die Studie zeigte auch eine gegenläufige Entwicklung beim Alkoholkonsum der jungen Erwachsenen. Denn mit dem 18. Geburtstag scheinen viele junge Menschen die Lust an der Abstinenz zu verlieren.

Während der Alkoholkonsum von Minderjährigen zurückging, ist die Zahl der jungen Erwachsenen zwischen 18 und 25, die regelmäßig trinken, gestiegen. Bei der vorangegangenen Studie von 2016 gaben 30,7 Prozent der jungen Erwachsenen an, einmal pro Woche oder häufiger zu trinken. Inzwischen sind es 33,4 Prozent. Besonders die Zahl der jungen Erwachsenen, die riskante Mengen an Alkohol konsumieren, ging nach oben. Der Konsum stieg in Abhängigkeit zum Schulabschluss: Abiturient*innen trinken mehr und regelmäßiger als Personen mit Real- oder Hauptschulabschluss.

Die Studie zeigte auch, dass Alkohol auch bei den jungen Menschen weiterhin seinen Status als Volksdroge hält. 95,5 Prozent der jungen Erwachsenen gaben an, Alkohol schon einmal probiert zu haben.