Eigentlich kommt diese Nachricht wenig überraschend. US-Rapper Kanye West hat auf Twitter angekündigt, als Präsident*innenschaftskandidat antreten zu wollen: "Wir müssen nun das Versprechen Amerikas verwirklichen, indem wir Gott vertrauen, unsere Vision vereinigen und eine gemeinsame Zukunft bauen", schrieb er und versah den Tweet mit dem Hashtag #2020Vision. Tesla-Chef Elon Musk stellte sich sogleich hinter das Vorhaben: "Du hast meine volle Unterstützung!", verkündete er.

Kanye, der erst Ende Juni auf bizarre Weise seiner Frau Kim Kardashian zum Milliardärinnentum gratulierte, hatte schon vor ein paar Jahren bei den MTV Video Music Awards 2015 davon gesprochen, bei der US-Wahl 2020 antreten zu wollen. In einem Interview beim Fast Company's Innovation Festival vergangenen November griff er das Thema erneut auf, sprach dort aber von einer Präsident*innenschaftskandidatur 2024. Jetzt also doch 2020?

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So richtig ernst wollten viele User*innen Kanyes Tweet nicht nehmen und schwankten zwischen Belustigung und Angst. Wenn es bereits ein Schauspieler (Ronald Reagan) und ein Reality-TV-Star (Donald Trump) ins Weiße Haus geschafft haben, könnte schließlich auch ein*e Rapper*in folgen.

Alles nur Show?

Im Weißen Haus kennt sich Kanye – zumindest schon ein bisschen – aus. Im Oktober 2018 besuchte er Donald Trump im Oval Office. Dabei trug er eine Kappe mit Trumps Wahlkampfslogan "Make America Great Again". Auch hier ist nicht ganz sicher, welche Botschaft er damit senden wollte.

Würde er tatsächlich noch in diesem Jahr kandidieren, wäre das recht ambitioniert. Die nächsten Wahlen stehen bereits Anfang November an. Die Frist, um als unabhängiger Kandidat seinen Namen auf den Stimmzetteln zu registrieren, hat er bereits in sechs Staaten verpasst. Einige Medien gehen deshalb davon aus, dass das Ganze nur als PR-Aktion für Kanyes nächstes Album God's Country dient.

mz