Surfen auf dem Bügelbrett und die Aussicht auf Couchkissen genießen: Die Bloggerin Sharon Waugh zeigt, wie 2020 für Travel-Influencer*innen aussieht.

Sofambik, Großbettanien, Flurenz und Balkongo heißen dieses Jahr die beliebtesten Reiseziele. Denn statt in die entlegensten Ecken der Welt zu fliegen, sind wir reisetechnisch dieses Jahr bekanntlich eingeschränkt. Zwar wurden bereits die wegen der Corona-Pandemie ausgesprochenen Reisewarnungen in einige Länder aufgehoben, den Kontinent sollen wir bisher aber nicht verlassen.

Was machen jetzt aber all die Reiseenthusiast*innen, deren Urlaubsfotos sonst unsere Timelines fluten? Weil Sharon Waugh nicht reisen kann, stellt sie Urlaubsszenen einfach zu Hause nach und postet sie auf Instagram. From Home with Love. Die Posts zeigen Fotos von Reise-Influencer*innen, denen sie ihre eigenen Kreationen gegenüberstellt. So ist neben einem Bild vom Taj Mahal Waugh vor einer Klopapierpyramide zu sehen. Statt vor der Oper in Sydney posiert Waugh vor einem Stapel Geschirr, der eine ähnliche Silhouette formt wie das bekannte Gebäude.

Kein Beach-Clean-up für den Insta-Fame

Waugh war sechs Jahre lang Crewmitglied auf einem Kreuzfahrtschiff und bereiste in dieser Zeit 57 Länder. Über ihre Erlebnisse schreibt sie auf dem Blog The Sharonicles. Sie bloggt nicht nur nützliche Reisetipps, sondern macht sich auch über Reisende lustig oder stellt krude Reisetrends infrage.

So kritisiert Waugh in ihrem Beitrag The Most Cringe-Worthy Travel Trends of 2019 das Posieren auf Fotos mit kleinen Kindern aus dem globalen Süden im Arm. Dieser Trend, bei dem sich vornehmlich weiße Menschen als Wohltäter*innen inszenieren, nennt sich White Savior Complex und ist oft mit Profitmaximierung von Organisationen verbunden. Ebenso hinterfragt Waugh die Selbstinszenierung beim Beach-Clean-up.

Sie fände es zwar begrüßenswert, wenn Menschen ihre Umwelt von Müll befreiten. Es komme ihr aber so vor, als würden es viele nur für den Insta-Fame tun. "Ich denke, Müll aufzuheben ist wie ins Fitnessstudio zu gehen. Es zählt für viele nur, wenn sie es online veröffentlichen können", schreibt Waugh.

Zuhausefotos gegen das Fernweh

Sich selbst als reisebesessen beschreibend, gibt sie zu, dass auch ihr die Beschränkungen während der Corona-Pandemie zu schaffen gemacht haben. Mit ihren Fotos gehe sie gegen das eigene Fernweh an und hoffe, andere zu inspirieren und ihnen den Zuhauseaufenthalt zu verschönern.