Das Getränk, das wir sonst im Drogeriemarkt unter dem Namen Carpe Diem kaufen, nennt sich Kombucha und ist in Wahrheit: eine Horde symbiotischer Hefepilze mit Essigsäurebakterien. Zugegeben – das klingt nicht gerade schmackhaft. Ist es aber (für viele)!

Und gesund soll es auch sein. Das fermentierte Getränk wirke engiftend und stärke das Immunsystem. Doch ganz so einig sind sich die Experten da nicht. "Die therapeutische oder gesundheitsvorbeugende Wirkung von Kombucha ist wissenschaftlich nicht nachgewiesen", sagt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE).

Der selbstgemachte Kombucha ist allerdings wesentlich spannender als der fertige Carpe Diem-Trunk aus dem Supermarkt – der jetzt auch mit Quitten- oder Cranberrygeschmack verkauft wird. Wer sich an die Eigenproduktion wagt, erfährt in Echtzeit, wie sich das Getränk von selbst herstellt, inklusive prägenden Eindrücken und interessanten Gerüchen.

Wie das ganze funktioniert? Die kleinen Hefepilzbakterien verleiben sich Zucker ein und produzieren im ersten Schritt Kohlensäure und Alkohol. Letzteres wandelt sich dann in Fruchtsäure um. Bei diesem Prozess, der so genannten Fermentation, entstehen Stoffwechselprodukte wie Milch- und Essigsäuren, die gut für die Verdauung sein sollen.

Anleitung zum Kombuchagetränk:

Zu beachten: Der Kombucha-Pilz mag es sauber und Metall ist für ihn tödlich. Deshalb spült man alle Utensilien am besten mit heißen Wasser und hält auch die eigenen Hände in einem sauberen Zustand. 

Utensilien: Kombucha-Pilz mit 200 Milliliter Ansatzflüssigkeit (u.a. hier, hier oder hier erhältlich), 80-100g Zucker, etwa 2 Esslöffel Schwarztee, einen Liter Wasser, Glasgefäß mit großer Öffnung

Zuerst kocht man den Schwarztee auf, rührt den Zucker ein und lässt den Tee zehn Minuten abkühlen – auch Hitze verträgt der Pilz nicht gut. Dann schüttet man den Tee mit dem Pilz und der Ansatzflüssigkeit in das große Glasgefäß und spannt ein Küchentuch oder ähnliches darüber, damit der der Pilz atmen kann und ihn gleichzeitig keine Fremdkörper stören.

Bestenfalls steht das Glas an einem warmen, nicht allzu hellen Platz. Und wartet. Etwa 8 bis 14 Tage fermentiert der Kombucha-Pilz vor sich hin, bis ein sauer-sprudeliger Geschmack entsteht. Je länger er steht, desto saurer wird er. Wer es lieber süßer mag, lässt den Pilz besser nur acht Tage gären.

Dann schüttet man die Flüssigkeit durch ein Sieb ab, wobei etwa 200 Milliliter für den nächsten Ansatz übrig bleiben sollte. Der Pilz wird abgespült und wieder in seine Flüssigkeit gelegt.

Je nach Geschmack kann der Kombucha-Limo mit Zucker oder Fruchtsaft verfeinert werden.